Am ersten Oktoberwochenende fand in Berlin das Foodbloggercamp organisiert von Jan und Melanie statt. Ich wollte hin! Auch wenn mir zu dem Zeitpunkt gar nicht so wirklich bewusst war, was ein Barcamp ist (wems auch so geht, kann hier nachlesen), hat mich allein schon die Tatsache gereizt unter Gleichgesinnten zu sein und bereits bekannte Bloggerkollegen wiederzutreffen (Franzi und Liv z.B.).
Der ein oder andere weiß ja, dass ich Familie habe. Nach langem Hin- und Herüberlegen, ein paar getauschten Nachrichten mit Jan und längerer Diskussion mit meinem Partner stand fest, dass ich fahren werde – mit der Minimaus (8 Monate) und ohne Sohnemann (3 Jahre). Seit seiner Geburt haben wir noch keine Nacht an unterschiedlichen Orten verbracht – es war daher in vielerlei Hinsicht ein Experiment.
Die Unterkunft war gesichert, das Navi bereit, alles abgeklärt und ich unterwegs. Ohne großen Stau und pünktlich landete ich in Berlin und dann auch kurze Zeit später im Bett um ausgeruht in den nächsten Tag zu starten. Allerdings hatte ich keine gute Nacht T_T. Ich hatte nämlich ein kleines Milchüberproduktionsproblem und daraus folgend einen Milchstau und heftige Schmerzen. An Schlaf war kaum zu denken, dementsprechend müde fuhr ich am nächsten Tag zum Kochatelier – dem Veranstaltungsort (glücklicherweise nur 6 Minuten mit dem Auto weg).
Trotz Schmerzen war ich voller Vorfreude auf Franzi und Liv – die ich aber nicht entdeckte. Mindestens zweimal bin ich alle Räume abgelaufen, fühlte mich extrem beobachtet und meine Laune sank. Ich bin zwar ein relativ offener und kommunikativer Mensch, nach dieser Nacht wollte ich aber einfach nur lieb gewonnene Menschen in die Arme schließen und mich ein wenig ausweinen :/ Als nach 10 Minuten immer noch keiner von beiden da war, gab ich auf, setzte mich irgendwo an irgendeinen Tisch und holte mir eine Banane und ne Tasse Milch. Es gab zwar Müsli, Brötchen und und und – aber irgendwie war mir das zuviel Sucherei und zu viele fremde Menschen, deshalb die Flucht ins einfache Frühstück.
Ich teilte mir also mit Minimaus eine Banane, betrieb ein wenig Smalltalk mit der unglaublich sympathischen Vertreterin von Sonnentor und dann ENDLICH setzte sich Liv an den Tisch. (Franzis Morgen war übrigens geprägt von Pleiten, Pech und Pannen – sie kam erst etwa eine Stunde später :/).
Nach dem mehr oder weniger ausgiebigen Frühstück eröffnete Jan offiziell die Veranstaltung. Eine kurze Vorstellungsrunde (Name und 3 „Hashtags“) sollte einen Überblick verschaffen wer alles da ist. Aufgeregt wie ich war, haspelte ich irgendwas hervor, was ich mittlerweile schon wieder vergessen hab. Gemeinerweise musste ich auch die Minidame vorstellen inkl. 3 Hashtags…
Die Sessionplanung hat mich überrascht, so viele Leute standen plötzlich mit vorbereiteten Zetteln vorne um zu zeigen was sie sich überlegt hatten. Ich war völlig überfordert! Und das was ich mir erhofft hatte, wurde nicht mal angeboten :/ Aus diesem Grund schlug ich 2 Sessions vor – 1 x eine Diskussionsrunde zum Thema Sponsored Posts (Kennzeichnung, was ist angemessen etc.) und eine Blogspot-Austauschrunde (irgendwie geht es ständig nur um WordPress in den Sessions…).
Mit recht mulmigem Gefühl ging ich dann nach oben in den zugewiesenen Raum zum Thema Sponsored Posts – ich hatte Angst allein dort zu sitzen. Pustekuchen, es war richtig voll! Neben mind. 15 Bloggern hatten sich auch 3 der Sponsorenvertreter eingefunden und es entwickelte sich eine durchaus interessante Diskussion, die meinem Gefühl nach den ganzen Tag hätte dauern können (in der späteren Session Monetarisierung ist die Diskussion wohl noch mal aufgegriffen worden, leider war nicht anwesend…).
Danach bin ich in der Mini-Session von Claudia gewesen zum Thema Nischenblogs. Wir saßen zu 4. im Raum und Claudia erzählte wie sie zum bloggen gekommen ist, dass ein Kochbuch geplant ist von ihr und wie sie mit dem Blog anderen Menschen hilft. Wunderbar! Irgendwann in dieser Session erwähnte ich, dass ich öfter über meine Besuche bei den Tafeln schreibe und überlege das regelmäßig zu machen. Ich bin immer noch zwiegespalten inwiefern ich diese Thematik vertiefe und diese interessante Nische vertiefe… Danke für die Anregung!
Nun sollte das Mittagessen folgen. Leider war alles etwas anders geplant, als es dann tatsächlich ablief. Eigentlich sollte in der Kochsession von Südtirol soviel gekocht werden, dass alle satt werden. Dem war nicht so. Also stellten sich in den verschiedenen Küchen Leute hin und kochten. Dank beginnender Fremdelattacken von der Minidame konnte ich nirgends mithelfen und fragte Franzi und Liv einfach nur, ob sie mir einen Teller mit bringen könnten (was sie auch getan haben). Es gab dann Nudeln mit einer leckeren Pilzsauce – DANKE nochmal <3
Nudeln mit Pilzsauce – gekocht von Franzi und Liv <3 |
Bis zum Beginn der nächsten Session verging dann einiges an Zeit, glücklicherweise waren ja genug Leute zum quatschen und kennen lernen vor Ort 🙂 Besonders witzig fand ich übrigens, dass alle Leute ständig das Handy in der Hand hatten zum twittern, facebooken, instragramen… Da sieht das am Tisch dann schon mal so aus:
Obwohl mich in der 15 Uhr Reihe einiges interessierte (Monetarisierung, Obst liebt Gewürze) fiel die Entscheidung wohin ich gehe recht leicht. Zeitgleich fand nämlich die Blogspot-Austauschrunde statt. Wenn ich das schon anstoße, dann wollte ich wenigstens wissen ob noch jemand Interesse daran hatte.
Auch diese Runde war sehr überschaubar – wir waren 5 Leute. Silvia von Volle Lotte hatte ihr MacBook dabei, sodass wir uns die einzelnen Blogs aufrufen konnten und jeder Verbesserungsvorschläge machen konnte. Es ging ums Design, um Social Media Buttons um Farben, Visitenkarten und Logos. Vielen Dank an diese wirklich interessante Runde, das Besprochene lasse ich aktuell immer noch etwas sacken und versuche es dann in meine Baustelle Blog mit einfließen zu lassen.
Als nächstes stand für mich die Verwendung von Spritztüllen auf dem Plan, ich hab mir extra von Liv welche ausgeliehen. Allerdings war in der Küche Südtirol (sämtliche Räume waren nach den Sponsoren benannt) noch das ganze Obst aus der Session „Obst liebt Gewürze“ aufgebaut. Frecherweise habe ich mich einfach mit bedient. Vielen Dank an die tollen Schnibbler an dieser Stelle 🙂 Die Kombinationen waren alle genial, am meisten gefallen hat mir allerdings die Mischung Chaiküsschen. Als die Ansage kam, dass die angebrochenen Dosen gern mitgenommen werden können, verschwand die Dose mit Lichtgeschwindigkeit in meiner Tasche – sorry an alle anderen 😛
Die Spritztüllen fand ich ganz interessant, hat mir allerdings gezeigt, dass ich mir evtl. ein paar ordentliche zulegen sollte. Aktuell besitze ich nur welche aus Plastik die ich mal von Tchibo gekauft habe. Damit habe ich bisher nichts ordentliches zustande gebracht, wenn ich mir aber die Session in Erinnerung rufe, weiß ich auch warum ^^.
Die letzte Session des Tages war dann Sushi machen. Mein bisher einziger Versuch ist nämlich grandios in die Hose gegangen. Es hat weder geschmeckt noch gut ausgesehen, ich erhoffte mir deshalb von Manja Tipps was man beachten muss und wie das genau geht. Am liebsten hätte ich hier auch selbst Hand angelegt! Aufgrund der fremdelnden und leicht überforderten Minidame konnte ich allerdings nur zuschauen T_T Ich hoffe, dass ich trotzdem das ein oder andere auf eigene Rollen anwenden kann.
Ganz ehrlich schon während der Session mit Manja merkte ich, dass ich echt fertig war. Ich setzte mich – trotz noch laufendem Sushi rollen – irgendwann hin und starrte blicklos in den Raum. Schade eigentlich, schließlich lief zeitgleich noch die Session „Was ist regional – Diskussionsrunde mit Südtirol“. Die hätte ich wirklich gern mitgenommen. Leider habe ich erst nach meinen kurzen Durchhänger mitbekommen, was ich verpasst habe. Nämlich als ich in die vordere Küche ging und da dieser Südtiroler Schinken und Käse aufgeschnitten lag. Die Herren von Südtirol standen auch noch dort und ich kam ein wenig mit ihnen ins Gespräch (Schinken und Käse naschend wohlweislich^^). Ich habe mich übrigens so richtig heftig ins Fettnäpfchen gesetzt – ich wusste nicht das Südtirol in Italien liegt (ich werde es nach der Blamage aber auch nie wieder vergessen …).
Nachdem ich gut gesättigt war, schaute ich nach den Mädels. Diese hatten sich grad in den Kopf gesetzt, die Goodie Bags mitzunehmen (im Nachhinein echt ne gute Idee, ich hatte nämlich an Tag 2 echt viel zu tragen). War einiges Hin- und Her, aber am Ende hielten wir 2 prallgefüllte Taschen in den Händen.
Da ich völlig fertig war, nahm ich das dann zum Anlass mich für diesen Tag zu verabschieden. Ich weiß das es noch Abendbrot geben sollte (selbst gekocht aus den Zutaten die vor Ort waren), aber ich wollte nur noch ausruhen. Einen kurzen Umweg habe ich auf dem Heimweg aber noch gemacht. Eine liebe Mami aus der Nähe hat meinen Hilferuf in meiner LieblingsMamiGruppe bei Facebook gelesen und wollte mir eine Milchpumpe leihen! Diese Nacht war dann sehr viel besser, erholender und überhaupt. Schön das es noch solche Menschen gibt, die jemandem helfen ohne ihn zu kennen.
An dieser Stelle mache ich erst mal einen Cut – es ist doch mal wieder sehr viel Text geworden und das ist nur der erste Tag oO Sorry!
6 Comments
Claudia Sassomarrone
18. Oktober 2014 at 10:29Liebe Jette, so ein schöner Bericht! Bleib dran an Deinem Thema mit der Tafel, ich bin mir sicher, dass es dafür viele Leser gibt. Ganz liebe Grüße aus Salzburg, Claudia
Lani
19. Oktober 2014 at 16:14Liebe Claudia,
wie gesagt ich bin noch nicht fertig mit meinen Gedanken zu dem Thema ^^ Das Barcamp schwirrt immer noch in meinem Kopf herum und es muss sich erst mal einiges ordnen. Das Design steht ja auch noch an 🙂
Katha
18. Oktober 2014 at 10:33Noch ein sehr schöner Bericht über das Camp – den werde ich gleich mal in meine Liste mit aufnehmen! Freu mich schon auf Teil 2 🙂
LG,
Katha
Lani
19. Oktober 2014 at 17:07Vielen Dank fürs Verlinken <3
melon pan
18. Oktober 2014 at 10:48Auch ein sehr ausführlicher Bericht, ich freue mich auch auf den zweiten Teil. Hut ab das du so lange durchgehalten hast und nicht schon ehr müde geworden bist, schließlich hast du alles für 2 gemacht 🙂 Und dann das erste Mal von deinem Sohnemann getrennt…
War nett dich kennen zu lernen, vielen Dank
Lani
19. Oktober 2014 at 17:12Liebe Manja,
ja mit der Ausführlichkeit habe ichs. Ständig habe ich das Gefühl irgendwem oder etwas nicht gerecht zu werden wenn ich mich kürzer fasse 🙁 Du müsstest mal meine Berichte zur Next Organic lesen XDD Ich bin übrigens auch sehr stolz auf mich, dass ich die Tage so gut durchgehalten habe ^^ Ein Hoch auf meinen Sling 😉
GLG und ich fands auch toll Dich kennengelernt zu haben!