Ich bin mit einer Geschichte über Buttercremetorte aufgewachsen. Als meine Mama nämlich schwanger mit mir war, LIEBTE sie Buttercremetorte. Nahezu täglich vernichtete sie ein ordentliches Stück und konnte gar nicht genug bekommen davon. Noch am Tag vor meiner Geburt gab es leckere Buttercremetorte – als meine Oma nach meiner Geburt allerdings mit einem großen Stück gratulieren wollte, da war der Hype vorbei. Meiner Mutter war sofort schlecht und über 30 Jahre war an Buttercremetorte nicht zu denken…
Bis ich anfing zu backen. Und natürlich sieht sie, was ich so für Sachen bastel. Im letzten Jahr war da auch mal eine Buttercremetorte dabei. Meine erste, ein Versuch, mit Buttercreme aus selbst gekochtem Pudding. Seitdem war die Antwort auf meine Frage, was ich mitbringen soll zum Kaffee fast immer „Buttercremetorte“ 😏 Fragt mich nicht warum ich dann bei gefühlten 30 Grad im Schatten auf die Idee gekommen bin, eine solche vorzubereiten, Tatsache ist – der Hieper ist gestillt!
Der Aufwand für die Torte war natürlich etwas größer, als wenn ich einfach einen Blechkuchen zusammen gezimmert hätte. Aber ich gehe davon aus, dass das jedem klar sein sollte. Für Euch habe ich das Rezept aufgeschrieben, was ich eventuell anders machen würde, schreibe ich Euch dazu.
Die Buttercreme
Das wichtigste an einer Buttercremetorte ist natürlich die Buttercreme. Ich hatte einen Vanillepudding vorbereitet. Beim nächsten Mal würde ich allerdings einen Teil der Milch durch Saft oder püriertes Kompott ersetzen, damit die Buttercreme fruchtiger wird. So fand ich sie fast etwas langweilig.
500 ml Milch (Vorschlag: zum Teil oder komplett durch Saft ersetzen)
90 g Zucker
1 TL Vanilleextrakt
1 Prise Salz
45 g Stärke
3 Eigelbe
320 g weiche Butter
Von der Milch etwa 200 ml abnehmen und mit der Stärke und dem Zucker verrühren. Die Eigelbe unterrühren und zur Seite stellen.
Den Rest der Flüssigkeit mit dem Salz und dem Vanilleextrakt in einem Topf aufkochen. Die Hitze reduzieren und vorsichtig unter Rühren die Milch-Stärke-Ei-Mischung zugeben. So lange weiterrühren, bis der Pudding dick wird.
Frischhaltefolie direkt auf den Pudding legen und abkühlen lassen. Ohne die Frischhaltefolie bildet sich eine Haut – ihr kennt das sicher 😉 Der Pudding kann auch gut einen Tag vorher vorbereitet werden und im Kühlschrank auf seinen Einsatz warten.
Die weiche Butter weiß aufschlagen. Das geht am besten mit einer Küchenmaschine mit dem Flachrührer, es dauert aber ca. 5-10 Minuten. Dann Esslöffelweise den kalten Pudding zugeben und unterrühren. Nach Belieben kann die Buttercreme auch noch eingefärbt werden (bei mir hat sie einen rosa Touch bekommen, weil ich Lust drauf hatte).
Der Mürbeteigboden
Die Kombination von Mürbeteig und Biskuitteig liebe ich sehr. Bei unserem Bäcker gibt es eine wahnsinnig leckere Himbeerschnitte, bei dem die Kombination einfach umwerfend ist. Ich habe den Mürbeteig blind gebacken – was in meiner Vorstellung definitiv einfacher und besser aussehend war – und danach den Biskuitteig. Erst dann habe ich sie zusammen gesetzt.
Mich würde interessieren, ob man den Mürbeteig mit dem Biskuitteig auch direkt zusammen backen kann. Da muss ich auf jeden Fall noch mal ran und testen. Da diese Variante hier funktioniert hat, schreibe ich sie erst einmal so auf. Ihr könnt dann ja auch selber rumprobieren, wie das eventuell passt und funktioniert.
250 g Mehl
75 g Zucker
1 Ei
125 g kalte Butter
Mehl und Zucker mischen und als Häufchen auf die Arbeitsfläche packen. Eine Kuhle in die Mitte drücken, das Ei hineingeben und die kalte Butter in Flöckchen dazu. Mit den Händen schnell zu einem Teig verarbeiten und zu einer Kugel rollen. Mit Frischhaltefolie einwickeln und für mindestens 30 Minuten in den Kühlschrank legen.
Den Teig in 2 Hälften teilen. Einen Tortenring auf 26 cm einstellen, die erste Hälfte ausrollen, mehrmals mit einer Gabel einstechen und im Tortenring bei 175 Grad für etwa 15 Minuten backen. Damit der Teig keine Blasen wirft, kann man mit zB. getrockneten Erbsen beschweren.
Das mit den Erbsen hab ich übrigens gemacht. Allerdings war mein Teig wohl etwas zu dick ausgerollt. Ich musste nach dem Backen überall die Erbsen aus dem Teig popeln. Das war nicht witzig. Und mein Mürbeteig sah aus wie Filinchen…
Die zweite Hälfte vom Mürbeteig ebenfalls ausrollen und wie bei Teil 1 backen. Beide Böden abkühlen lassen.
Der Biskuitboden
Beim Biskuit bin ich bei meinem bewährten Rezept geblieben. Ich brauchte allerdings zwei Böden, da ich ja auch zwei Mürbeteigböden hatte. Entweder wiegt man nach, wieviel Teig genau man herstellt, damit man etwa gleich dicke Böden erhält. Oder man rührt von vornherein zweimal den Teig an (so habe ich es gemacht).
Für einen Boden braucht man:
150 g Butter (am besten zimmerwarm)
150 g Zucker
3 Eier
150 g Mehl
1 Prise Salz 1 TL Backpulver
Die Butter mit dem Zucker verrühren, bis die Masse schön schaumig ist. Die Eier einzeln zugeben und jeweils ca. 30-60 Sekunden rühren. Das Mehl mit dem Salz und dem Backpulver mischen und unterrühren.
Bei 180°C für etwa 15-20 Minuten backen lassen.
Wie gesagt, Ihr braucht 2 Böden. Oder Ihr backt nur einen und teilt ihn in der Mitte vorsichtig, dann habt Ihr eine deutlich niedrigere Torte am Ende. Das bleibt also vollkommen Euch überlassen.
Der Zusammenbau
Damit die ganze Geschichte nicht zu trocken wird, habe ich noch selbst gekochtes Erdbeer-Rhabarber-Kompott mitspielen lassen.
Zuerst habe ich auf meine Tortenplatte etwas Buttercreme gegeben, damit meine Torte am Ende nicht verrutscht. Darauf kam der erste Mürbeteigboden, darauf der erste Biskuitboden. Den Biskuitboden habe ich mit einem Holzstäbchen diverse Male eingestochen (ist das schon ein Poke-Cake?) und dann mit dem Erdbeer-Rhabarber-Kompott bestrichen.
Natürlich war mein Kompott mit relativ großen Stückchen. Vielleicht wäre es besser gewesen es zu pürieren für den Kuchen? Oder man hätte direkt Saft genommen? Oder mein Biskuit war doch zu dick. Leider hat das mit dem Kompott nämlich nicht so gut geklappt, der Biskuit war doch teilweise etwas zu trocken 😶
Auf das Kompott kam dann eine Schicht Buttercreme, darauf dann der zweite Mürbeteigboden und der zweite Biskuitboden, den ich wieder eingestochen und mit Kompott bestrichen habe. Oben drauf kam wieder Buttercreme und schließlich auch drumherum. Danach habe ich die Buttercreme glatt gestrichen und die Torte in den Kühlschrank gestellt. Eine Nacht durfte sie durchziehen und am nächsten Tag haben wir sie dann gegessen.
Das Fazit
Die Torte war zwar sehr mächtig, aber durchaus lecker. Ich habe eine Menge davon gegessen, was ich rückblickend etwas bereue – bei den Unmengen an verarbeiteter Butter, wisst Ihr sicher weshalb… 😁 Auch wenn nicht alles so geklappt hat, wie ich es mir vorgestellt habe, ist die Torte durchaus gut angekommen.
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