Falafelburger – eine kulinarische Weltreise

Fast ein halbes Jahr ist es
schon her, dass Sarah vom Knusperstübchen auf Weltreise einlud. Ich fand die
Idee wunderbar und meldete mich direkt, allerdings war mir bewusst, dass der
Jahresanfang bei mir mit Umzug und ähnlichem zu voll sein wird. Deshalb wollte
ich erst Ende April starten – und was soll ich sagen. Die Zeit ist wie im Flug
vergangen und jetzt geht es schon los! 

Ich nehme Euch heute mit ins Warme. Also so richtig warm. Wüste eben – es geht nach Saudi-Arabien! Warum Saudi-Arabien? Das ist eine gute Frage. Ich war noch nie dort, ich werde wahrscheinlich auch nie dorthin fahren, aber ich finde das Land unglaublich faszinierend. Diese Kontraste – reich/arm, Megabauten/Wüste, hochentwickelte Technik/rückständiges Denken. Vielleicht bin ich zu vorurteilsvoll, am liebsten würde ich es selbst einmal erleben. Da aber eine solche Reise außerhalb meines Budgets ist, nehme ich Euch statt dessen kulinarisch mit. 

Woran ich zuerst denken musste sind Falafel. Diese Bällchen aus Kichererbsen sind zwar im gesamten Nahost-Bereich sehr verbreitet, für mich stehen sie aber gerade für die arabische Kultur. Und weil ich irgendwie Bock auf einen Falafel-Burger hatte, habe ich mir genau den gebastelt! Das Schwierigste an diesem Gericht ist übrigens die Zeitplanung… 



















































































Für 6-8 Personen:


Falafel

400 g getrocknete Kichererbsen
(alternativ Kichererbsen aus der Dose)
2 mittlere Zwiebeln
2 Knoblauchzehen
1 EL Curry (z.B. von Gewürzkampagne*)
1 TL Paprikapulver edelsüß
2 TL Harissa-Paste
2 TL Salz
1 L Öl zum frittieren

Die Kichererbsen über Nacht in reichlich Wasser einweichen. Das Wasser abgießen und die Erbsen trocknen lassen. Die Zwiebeln und Knoblauchzehen schälen, in grobe Stücke schneiden und mit den Erbsen mischen. Dann zweimal durch die kleine Scheibe des Fleischwolfs drehen. 

Soweit die Theorie.Ich hab extra meinen Fleischwolf aus dem Keller geholt. Und probiert. Und ich bin daran verzweifelt. Vermaledeite Sch… noch eins, das funktioniert nicht! Keine Ahnung warum. Am Ende hab ich den gesamten Kram einfach in der Küchenmaschine in 3 Portionen klein gehackt. Wahrscheinlich wären die durchgedrehten Kichererbsen noch etwas feiner gewesen, aber nach 1 Stunde erfolgslosem rumprobieren war mir das dann auch egal ^^. 

Das feine Mus mit den Gewürzen vermischen und etwa 30 Minuten stehen lassen. 

Ja eigentlich hätten an dieser Stelle Koriandersaat und Kuminsaat zerstoßen werden sollen, außerdem Koriander, Minze und Datteln gehackt werden und dann alles dazu. Hatte ich nicht da. War mir zu teuer. Und nach diesem blöden Rumgematsche mit dem dämlichen Fleischwolf war ich langsam aber sicher auch mit meiner Geduld am Ende. Glücklicherweise habe ich ja meine Gewürze von der Gewürzkampagne da. Das Curry besteht aus Kurkuma, Pfeffer, Ingwer, Knoblauch, Koriander, Kümmel, Zimt, Sellerie und Rohrohrzucker. Die perfekte Falafel-Würzmischung für leicht genervte Falafelneulinge. Ein bißchen Paprika und Harissa noch dazu – fertig 🙂 Übrigens wer es etwas schärfer mag, kann 3 TL Harissa nehmen, dies hier ist die kinderfreundliche Version.

Das Öl in einen Topf geben und heiß werden lassen. Aus dem Falafel-Teig walnussgroße Bällchen formen und etwa 2-3 Minuten von jeder Seite frittieren. Die Bällchen sind außen knusprig und innen weich. Auf einem Küchentuch abtropfen lassen.  

Burger Buns

Das Rezept für die Buns ist wohl original aus Stevan Pauls „Auf die Hand*“. Da ich dieses Buch leider nicht mein eigen nennen kann, fand ich es super, dass Sandra auf ihrem Blog das Rezept verraten hat. 

675  g Weizenmehl Typ 405
75  g Dinkelgrieß
75 ml Milch
225 ml lauwarmes Wasser
60 g Zucker
6 g Trockenhefe
3 Eier
120 g weiche Butter
8 g Salz

Außerdem 1 Ei und 2 EL Milch

Das Mehl mit dem Grieß in einer Schüssel mischen und eine Mulde formen. Die Milch in einem Topf erwärmen, Wasser, Zucker und Hefe zufügen und alles verrühren, bis Zucker und Hefe sich aufgelöst haben. Die Mischung in die Mulde geben, mit etwas Mehl verrühren und bei Zimmertemperatur etwa 30 Minuten ruhen lassen. 

Die Pannenserie brach übrigens nicht ab. Mitten im schönsten abwiegen stolperte ich über den Satz „Milch, Wasser, Zucker und Hefe verrühren“. Wasser? Welches Wasser?? Sie hatte es vergessen anzugeben. Ich habe es ihr in einem Kommentar geschrieben, auf die Idee sie im Facebook-Chat anzuschreiben bin ich nicht gekommen… Letztlich habe ich 150 ml Wasser benutzt und es hat auch funktioniert. Ob der Teig mit mehr Wasser noch besser wird? 

Butter, Eier und Salz in die Schüssel geben und alles zu einem glatten Teig verkneten. Den Teig nochmal abdecken und 30 Minuten ruhen lassen. Die Arbeitsfläche bemehlen und den Teig darauf geben. Teiglinge von etwa 90-100 g abstechen, rund wirken und mit Schuß nach unten auf ein mit Backpapier belegtes Backblech legen. Abdecken und das letzte Mal 30 Minuten gehen lassen. 

Bei mir hat der Teig für 14 Burger Buns gereicht. Die Teiglinge habe ich abgewogen, alle hatten ca. 95 g. Und eigentlich sollte Sesam drauf. Aber ich hab meinen Sesam nicht gefunden… Ich muss meine Vorratskammer endlich aufräumen, wird Zeit, dass die Regale dort rankommen.

Den Backofen auf 200°C Ober-/Unterhitze vorheizen. Das Ei mit der Milch verquirlen. Die Buns damit bestreichen und eventuell noch mit Sesam bestreuen. Die Buns für 20 Minuten im Ofen backen. 


Sauce

Als Sauce hatte ich die ganze Zeit eine Sesamsauce im Hinterkopf. Sesamsauce und/oder Hummus wird nämlich original dazu gereicht. Leider war mir nicht bewusst, dass ich dafür Tahini also Sesammus brauche. Ratet mal was ich nicht da hatte ^^. Deshalb hab ich mich kurzerhand umentschieden und eine Knoblauchsauce dazu gemacht.

2 Becher saure Sahne
2 Becher Schmand
4 Knoblauchzehen
Salz nach Geschmack


Die saure Sahne mit dem Schmand glatt rühren. Den Knoblauch schälen und dazu pressen. Mit Salz abschmecken. 

Endlich waren alle Bestandteile fertig und es konnte ans zusammenbauen gehen. Burger Bun aufschneiden, beide Seiten mit Knoblauchsauce bestreichen. Ein Salatblatt unten drauf legen, 3 Falafelbällchen auf das Blatt, ein paar Frühlingszwiebelröllchen und der Deckel kann drauf!




Geschmeckt hat es wunderbar. Vielleicht war es nicht ganz so original wie gehofft, aber ein kleiner Gedanke an Urlaub kam dann doch durch. Also nach den ganzen Pleiten tat die Entspannung und der Genuss dann echt gut ^^


Als nächstes geht es übrigens dann mit der Küchenzuckerschnecke weiter. Seid Ihr schon gespannt wohin sie Euch mitnimmt?



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10 Comments

  • Reply
    Ma Lu
    28. April 2015 at 19:57

    Das sieht so gut aus! Ich liebe Falafel! <3

    • Reply
      Lani
      12. Mai 2015 at 13:32

      Ich jetzt auch – bisher war ich Falafel-Neuling 🙂

  • Reply
    Luciana
    29. April 2015 at 11:31

    Super leckeres Rezept!! Muss auf jeden Fall nachgemacht werden:-) Grüße aus Südtirol Italien! Luciana.

    • Reply
      Lani
      12. Mai 2015 at 13:32

      Es freut mich sehr, dass die Idee so gut ankommt. Viel Spaß beim ausprobieren 🙂 Liebe Grüße nach Südtirol aus dem Harzvorland *g*

  • Reply
    Sarah
    29. April 2015 at 18:45

    Oh man, wie gerne würde ich jetzt in so einen Falafelburger beißen, der sieht ja wirklich super toll aus und klingt so unglaublich lecker. 🙂 Ganz, ganz toll. 🙂
    Liebe Grüße
    Sarah

    • Reply
      Lani
      12. Mai 2015 at 13:33

      Liebe Sarah, falls Du irgendwann zufällig mal in der Nähe von Quedlinburg bist, würde ich extra für Dich neue machen <3 Vielen Dank für die schöne Aktion!

  • Reply
    ullatrulla
    6. Mai 2015 at 07:52

    Dafür dass das mit dem Fleischwolf nicht geklappt hat, sehen deine Burger aber superlecker aus. In Saudi-Arabien war ich auch noch nie, aber der Gedanke, dass Frauen da nicht ohne männliche Begleitung unterwegs sein dürfen oder Auto fahren, reizt mich auch nicht so. Da mache ich doch lieber orientalische Burger a la Henriette 🙂
    Liebe Grüße,
    Daniela

    • Reply
      Lani
      12. Mai 2015 at 13:34

      Danke für deine lieben Worte liebe Dani <3 Ich reise auch lieber mit Essen – vor allem selbstgemacht kann man das alles sehr frei interpretieren *g*

  • Reply
    danielas foodblog
    12. Mai 2015 at 13:19

    Falafel habe ich ewig nicht gegessen. Echt eine tolle Idee, die mal selbst zu machen und für Burger zu nutzen ;o) Werde ich bestimmt mal testen.

    Liebe Grüße,
    Daniela

    • Reply
      Lani
      12. Mai 2015 at 15:24

      Ich habe lustigerweise vorher nie gekaufte Falafel gegessen und hatte deshalb keinen Vergleich. Gerade heute hatte ich nun die ersten und bis auf die Tatsache, dass die Masse deutlich feiner war als bei mir, haben sie sich geschmacklich meiner Meinung nach kaum was genommen 🙂 Also selbst machen lohnt sich 🙂

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