Tilapia mit Zitronen-Petersilien-Sauce

Momentan habe ich ein bißchen das Gefühl ich schreibe nur noch Tafel- und Rettungsbeiträge. Ich muss das unbedingt wieder ändern und wieder etwas aktiver werden *g*. Ich hoffe Ihr seht es mir also nach, dass heute wieder ein Rettungsbeitrag erscheint 😉 Ich finde das Thema nämlich immer noch (und auch weiterhin) super wichtig! Dieses Mal werden Saucen gerettet. Warme, pikante Saucen sollten es sein. Saucen… Die Supermärkte sind voll davon. Zum Einrühren oder sogar komplett fertig und nur noch zum Aufwärmen. 


Richtig schade finde ich zum Beispiel, dass heute eigentlich kaum noch jemand den Geschmack einer originalen Sauce Hollandaise kennt, weil selbst in vielen Restaurants nur noch Fertigzeug serviert wird. Ja eine Sauce Hollandaise macht etwas Aufwand, man muss Eigelb im Wasserbad andicken, geschmolzene Butter tröpfchenweise zugeben und dann noch selber würzen – ABER es schmeckt so gut, nicht vergleichbar mit der gekauften Fertigpampe. Da ich die Sauce Hollandaise aber schon einmal verbloggt habe, wollte ich für die Rettungsaktion etwas anderes zubereiten.  


Ganz gerufen kam da, dass ich noch Fisch im Tiefkühlfach hatte, den sich mein Freund schon seit Wochen wünscht. Dazu sollte es Reis und eine schnelle Sauce auf Mehlschwitzenbasis geben. Die Sauce dauert letztlich kaum wirklich länger als eine Einrührtüte – aber man weiß was drin ist und kann direkt nach Geschmack würzen 😉




Für 4 Personen:


Für den Fisch:
750 g Tilapiafilet (alternativ Pangasius)
Saft von 1/2 Zitrone
50 g Butter
Pfeffer n. B. 
Parmesan (optional)


Für die Sauce:


2 EL Butter
3 EL Mehl
500 ml Milch
Saft von 1/2 Zitrone
1/2 Bund Petersilie
Salz


Außerdem:
Basmatireis n. B. 





Zuerst den Fisch abwaschen und gut mit Küchenpapier abtrocknen. Die Filets auf ein mit Backpapier ausgelegtes Backblech legen. Die Butter schmelzen und mit dem Zitronensaft verrühren. Die Mischung auf die Fischfilets streichen, mit Pfeffer bestreuen und bei 190°C eine halbe Stunde backen. 10 Minuten vor Backende kann optional noch geriebener Parmesan auf die Filets gestreut werden. 


Den Reis nach Packungsanleitung mit ausreichend Salz zubereiten. 


Für die Sauce die Butter auf niedriger Stufe schmelzen (wirklich niedrig, sonst verbrennt die Butter und die Mehlschwitze!). Das Mehl in die geschmolzene Butter einrühren und unter Rühren etwa 3 Minuten anrösten. Dann die kalte Milch zugießen und mit einem Schneebesen alles verrühren. Einmal aufkochen und dann noch etwa 5-10 Minuten auf mittlerer Temperatur köcheln lassen. Mit Salz, Zitronensaft und gehackter Petersilie abschmecken. 


Ein paar „Geheimnisse“ noch zum Thema Mehlschwitze: 


  • Wichtig ist eine niedrige Temperatur zu wählen, damit die Butter nicht anbrennt. Sollte die Mehlschwitze anbrennen, hilft nur noch entsorgen. Die Bitterstoffe machen die Sauce ungenießbar. 
  • Ständiges Rühren ist ebenfalls wichtig. 
  • Das Fett/Mehl-Verhältnis sollte etwa 2:3 betragen. 
  • In heiße Mehlschwitze kommt kalte Flüssigkeit. Kalte Mehlschwitze wird zu heißer Flüssigkeit zugegeben. 
  • Man kann Mehlschwitze super auf Vorrat machen. Einfach zu einer Rolle formen, in Frischhaltefolie einwickeln und in den Kühlschrank packen. Im Kühlschrank hält sich so vorbereitete Mehlschwitze etwa 14 Tage, im Tiefkühler etwa 4 Monate. 

Wenn Ihr Zitrone und Petersilie weg lasst und statt dessen mit Salz, Pfeffer und Muskat würzt, habt Ihr eine feine Béchamelsauce für z. B. Lasagne oder zu Gemüsegerichten. Auf jeden Fall ist das kein Hexenwerk wie ich Euch hoffentlich zeigen konnte. 

Und natürlich bin ich auch nicht die Einzige die Saucen rettet. Schaut doch auch mal bei den anderen Mitgliedern der Rettungstruppe vorbei: 


Friederike vom Fliederbaum – Warme Gurkensauce zu gekochtem Rindfleisch – http://fliederbaum.blogspot.com/2016/04/wirrettenwaszurettenist-gurkensauce-zum.html
Andy Lieberlecker – Weissweinsauce im asiatischen Kleid – https://lieberlecker.wordpress.com/2016/04/27/weissweinsauce-im-asiatischen-kleid-bzw-wir-retten-was-zu-retten-ist/
magentratzerl – Grüner Spargel mit Miso-Hollandaise
http://magentratzerl.net/2016/04/27/gruener-spargel-mit-miso-hollandaise-wir-retten-was-zu-retten-ist/
Brittas Kochbuch – Bratensauce, hier zum Hirschmedaillon
http://brittas-kochbuch.info/?p=4054
Anna Antonia Herzensangelegenheiten – Eier in Senfsauce https://annaantonia1.wordpress.com/2016/04/27/eier-in-senfsauc…as-zu-retten-ist
Meins! Mit Liebe selbstgemacht – Tomatensoße http://meins-mitliebeselbstgemacht.de/2016/04/27/tomatensosse/
Susi von Prostmahlzeit – Sauce hollandaise – http://turbohausfrau.blogspot.com/2016/04/rettungsaktion-sauce-hollandaise.html
Barbaras Spielwiese – Schnelle Orangen-Hollandaise –
http://barbaras-spielwiese.blogspot.com/2016/04/schnelle-orangen-hollandaise-zu-spargel.html
auchwas -Kräuter-Bechamel zu Mairübchen und Lamm http://auchwas.blogspot.com/2016/04/krauter-bechamel-sauce-zu-mairubchen.html
Sakriköstlich – Currywurstsauce – http://sakrikoestlich.blogspot.com/2016/04/currywurst.html

AUSSER KONKURRENZ!

Sabine von Bonjour Alsace – Blitzschnelle Mayonnaise – http://bonjouralsace.blogspot.com/2016/04/blitzschnelle-mayonnaise-mit.html
Und PS: Wer sich darüber aufregt, dass ich Saucen statt Soßen schreibe – ich mag die Schreibweise einfach lieber und laut Duden ist beides möglich. Hab extra nachgeschaut *g*.

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30 Comments

  • Reply
    Anonym
    27. April 2016 at 06:56

    Jaaaaaaaaaaaa, genau nach meinem Geschmack! Wunderbar zu Fisch!

    LG Wilma/Pane-Bistecca

    • Reply
      Lani
      27. April 2016 at 14:51

      Absolut – der erste Versuch war zu Fischstäbchen und diesmal dann zu "richtigem" Fisch *-*

  • Reply
    Yvonne von Experimente aus meiner Küche
    27. April 2016 at 07:20

    Das klingt sooo lecker! Muss ich ausprobieren! Und der Fisch wird im Backofen so braun? Wird er nicht trocken?
    Liebste Grüße
    Yvonne

    • Reply
      Lani
      27. April 2016 at 14:53

      Der war überhaupt nicht trocken, sondern genau richtig. Hat auch mein Freund bestätigt, den ich grad nochmal gefragt hab (er ist ein Mäkler bei Fisch – seine Angst ist immer, das es zu wässrig schmeckt). Und natürlich ist die Zubereitung herrlich unkompliziert *g* Ich würde mich sehr freuen, wenn Du es ausprobierst 😉

  • Reply
    Ingrid -auchwas-
    27. April 2016 at 07:21

    Wunderbar Fisch und diese Sauce. Köstlich wie Du das hier angerichtet hast.
    Eine schöne Restwoche und liebe Grüße
    Ingrid

    • Reply
      Lani
      27. April 2016 at 14:53

      Vielen Dank und gleichfalls eine schöne Restwoche <3

  • Reply
    Susanne
    27. April 2016 at 07:33

    Ich mag Bechamel total gern – das ist eine schöne Basis für alles Mögliche. Mit Zitrone habe ich es noch nicht probiert, wird nachgeholt.
    Mein trauriges Saucen-Highlight kam vom griechischen Restaurant in der Gegend….gefüllte Weinblätter in Zitronen-Sauce. Diese Ei-Zitronensauce ist mein absoluter Liebling. Und das Zeug kam bei ihm aus der Packung. Tschüss….nie wieder.

    • Reply
      Lani
      27. April 2016 at 14:55

      Eigentlich sollte in einem Restaurant gerade die Sauce selbst gemacht werden. Dafür arbeiten dort Köche (mit entsprechender Ausbildung) und deshalb geht man doch dorthin! Ich hatte mal von der Tafel eine Packung fertige Béchamelsauce (Großpackung, Restaurantgröße), die ich verarbeitet habe, weil sie nun einmal da war. Es war ÜBERHAUPT kein Vergleich zu selbstgemachter. Ich war froh, als der Mist alle war…

  • Reply
    Marsha
    27. April 2016 at 14:52

    Hmmm, sieht super gut aus, deine SAUCE 😀 Ich schreibe das auch so, alles andere ist ihbäh!

    Die mache ich mal nach, einfach köstlich *__*

    Liebe Grüße,
    Marsha

    • Reply
      Lani
      27. April 2016 at 14:56

      Die Sauce (hihi – ich bin nicht allein) schmeckt auch zu Fischstäbchen. Wurde hier auch schon ausprobiert 😉

  • Reply
    Susi L.
    27. April 2016 at 15:24

    Tilapia – du hast mich zum Googeln gebracht, denn das war für mich eine Neuheit!
    Deine Sauce klingt sehr fein. Die geht sicher auch zu Hühnchen, oder? Die nehm ich mir mal mit. 🙂

    • Reply
      Lani
      28. April 2016 at 05:20

      Tilapia ist der hauptsächlich verwendete Fisch bei uns im Haus – früher war es Pangasius. Der ist meinem Freund aber zu wässrig und labbrig. Lachs – sein favorisierter Fisch – ist mir aber zu trocken. Mit Tilapia haben wir da eine gute gemeinsame Lösung gefunden 🙂 Ist sehr zu empfehlen *g* Ich denke auch, dass die Sauce ebenfalls zu Hühnchen passt. Und zur Not kann man ja die Kräuter etwas variieren 🙂

  • Reply
    Anonym
    27. April 2016 at 18:16

    So eine Sauce auf Basis von Mehlschwitze ist was Wunderbares, so wandelbar! Deine Variante hab ich so noch nicht versucht- ich kann immer nie dem Käse widerstehen und der verändert natürlich den Geschmack kolossal.

    • Reply
      Lani
      28. April 2016 at 05:21

      Käse in der Béchamel??? Das hab ich noch NIE ausprobiert. Meine Güte, das eröffnet völlig neue Möglichkeiten *g* Das merk ich mir!

  • Reply
    Bonjour Alsace
    27. April 2016 at 18:26

    Eine solch zitronige Béchamel stelle ich mir köstlich zu Fisch oder Geflügel vor, sicherlich kann man ausser Petersilie auch noch mit anderen Frühlingskräutern spielen.

    • Reply
      Lani
      28. April 2016 at 05:22

      Das auf jeden Fall – wie immer gilt ja, erlaubt ist was schmeckt 😉 Das ist ja schließlich der Vorteil von selbst gemachten Saucen, es landet das drin was passt und schmeckt, nicht was der Fabrikant vorgibt.

  • Reply
    Alexandra
    27. April 2016 at 19:01

    Ich finde es super, dass Du eine Mehlschwitze erklärst. Dies sollte eigentlich ein Basic sein in der Küche, allerdings beweisen die Regale im Supermarkt anderes.

    • Reply
      Lani
      28. April 2016 at 05:23

      Und ich gebe zu, dass ich sie jahrelang nach dem Auszug bei Mama gekauft habe (hat ich so von ihr gelernt). Aber irgendwann hat es dann klick gemacht – ich glaube beim Lasagne kochen – und seitdem hab ich weder Saucenbinder noch fertige Mehlschwitze im Haus 🙂

  • Reply
    Barbara Furthmüller
    27. April 2016 at 20:15

    Ich schreibe auch immer Sauce. 😉

    Super, dass Du diesen Klassiker bringst und zeigst, wie einfach das geht. So eine Sauce kriegt wirklich jeder hin, man muss sich halt nur ein einziges Mal klar machen wie es geht, und fertig. Und so schön variabel: Zitrone und Kräuter passen super zu dem Fisch. 🙂

    • Reply
      Lani
      28. April 2016 at 05:24

      Ich finde es gut, dass so viele mein kleines PS. gelesen haben ^^ Und ich bin ganz bei dir, so einen einfachen Klassiker bekommt eigentlich jeder hin. Vielleicht muss man ein, zwei Mal üben, aber dann hat man den Bogen raus (und die Zutaten dafür eh immer im Haus ne?).

  • Reply
    Britta Koch
    28. April 2016 at 07:19

    Ich habe zwar gerade erst gefrühstückt, aber jetzt habe ich Hunger!

    • Reply
      Lani
      1. Mai 2016 at 06:41

      Ha – Ziel erreicht ^^

  • Reply
    Sakri Köstlich
    28. April 2016 at 09:12

    Klingt super! Finde die Tips zur Mehlschwitze sehr gut! Das meiste davon kannte ich zwar, aber auf die Idee sich selbst "Fertigmehlschwitze" vorzubereiten wäre ich nicht gekommen. Das finde ich besonders gut, da du somit zeigst, dass man mit kleinen Tricks auch ohne Fertig-Industriegedönse gut klarkommt.

    • Reply
      Lani
      1. Mai 2016 at 06:42

      Früher ging es ja auch ohne das ganze Fertiggedöns nicht wahr? 🙂 Und es freut mich natürlich sehr, wenn man bei mir noch was lernen kann *g*

  • Reply
    Friederike
    28. April 2016 at 15:35

    den Fisch kannte ich auch nicht, die Sauce sieht köstlich aus, und ja.. rühren, rühren…
    lg

    • Reply
      Lani
      1. Mai 2016 at 06:45

      Ich merke gerade, dass viele diesen Fisch nicht kennen. Dabei finde ich ihn wirklich empfehlenswert. Einfach mal ausprobieren 🙂

  • Reply
    Katrin Mämpel
    30. April 2016 at 16:31

    Eine Mehlschwitze sollte wirklich jeder können. Aber leider können immer weniger Menschen selber kochen. Schade!Deine Soße klingt richtig lecker. Passt super zu Fisch.

    • Reply
      Lani
      1. Mai 2016 at 06:47

      Das dachte ich mir auch – also, dass sie gut zu Fisch passt ^^ Sie wurde auch schon nachgekocht, mit Dill statt Petersilie. Find ich auch ganz interessant!

  • Reply
    Anonym
    1. Mai 2016 at 06:19

    Wo kaufst du denn den tilapia? Letztes Jahr zur Weihnachtszeit gab es ihn im Aldi und er ist so lecker. Aber finde ihn nirgends 🙁

    • Reply
      Lani
      1. Mai 2016 at 06:40

      Bei mir gibt es den ganzjährig im Kaufland tiefgefroren in der Fischabteilung. Im Netto habe ich den auch schon gekauft. Er kostet für 750 g ca. 7 € – also nicht ganz günstig, aber der Geschmack ist es mir wert 🙂 (gibts ja auch nicht täglich…).

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