Ein Dripcake zum Geburtstag

Zuerst einmal eine Warnung – voraussichtlich wird dieser Beitrag etwas länger, da er nicht nur aus einem Rezept besteht, sondern auch Anleitungen und Hinweise enthält was ich anders machen würde. Wer also keine Lust hat auf Lesen, der erfreut sich einfach an den Bildern, der Kuchen macht nämlich meiner Meinung nach optisch durchaus was her *g*.



Das Tochterkind hat also Geburtstag und wird drei. Sie wünschte sich ausdrücklich eine „Schlangentorte zzzz“. Egal wie oft ich nachhakte, es blieb bei diesem Wunsch. Selbst die Verwirrungstaktik vom Papa „willst Du nicht lieber einen Baymaxkuchen?“ überstand dieser Wunsch. In meinem Kopf plante ich also die Umsetzung. Der erste Gedanke war ein Kuchen in Form einer Schlange – allerdings mag ich diese hier *klick* nicht und bin für diese hier *klick* eindeutig nicht begabt genug. 


Bei Instagram stolperte ich dann über einen Dripcake im Polarmeerstil, mit Eisbergen und Pinguinen. Und von diesem Moment an sah ich einen Kuchen, innendrin im grünen Ombre-Look mit grünem Drip und Dschungelszene mit Schlangen oben drauf, in meinem Kopf. Tja und dann holte mich die Realität in Form einer Mittelohrentzündung und kranken Kindern ein… Besserung war nicht in Sicht, der Geburtstag rückte immer näher, ich kaufte bereits Gummitierschlangen für den Kuchen und als ich dann am Tag vor ihrem Geburtstag in die Küche ging um anzufangen, warf ich alles über den Haufen und plante um. 


Statt grünem Ombre, sollte es ein rosa Ombre werden, rosaner statt grünem Zuckerguss, und statt Dschungelszene ein Candycake mit Fruchtgummi. In meinem Kopf war der sofort fertig und ich machte mich ans Werk. Die Grundlage für den Kuchen machte die Anleitung von Tasty Sue und ihrem Regenbogenkuchen mit Drip.. 








Zuerst habe ich den Teig angerührt:


450 g Butter, zimmerwarm
450 g Zucker
8 Eier
450 g Mehl
1 Prise Salz
2 TL Backpulver


Zuerst die zimmerwarme Butter und den Zucker verrühren bis die Masse schön schaumig ist. Dann die Eier einzeln unterrühren, die Masse nach jedem Ei ungefähr 30-60 Sekunden rühren lassen. Das Mehl mit dem Salz und dem Backpulver mischen und unterrühren. 



Damit steht der Grundteig. Der soll jetzt eingefärbt werden im Ombre-Look. Laut dem Ausgangsrezept soll pro Teigschicht ungefähr 280 g Teig eingefärbt werden. Ich habe deshalb meine Mathekenntnisse ausgegraben und fleißig gerechnet. 


Ich habe mir also 5 Schüsseln hingestellt und ungefärbten Teig hineingewogen – 50, 100, 150 , 200 und 250 g um genau zu sein. Den restlichen Teig habe ich dann mit Wilton Lebensmittelfarbe kräftig rosa gefärbt. Und dann wurden alle Schüsseln auf 280 g Teig aufgefüllt. Geholfen hat hier ein Zettel auf dem ich mir aufschrieb in welcher Reihenfolge ich die Schüsseln abgestellt habe und wie viel gefärbter und ungefärbter Teig drin war. 


Den Teig habe ich dann verrührt und in einer Reihe aufgestellt, damit ich nicht durcheinander komme und dann nacheinander abgebacken. Ich habe dafür meine 18er Springform genommen, original kommt ein auf 20 cm eingestellter Tortenring zum Einsatz. Es funktioniert beides. Mein Kuchen ging durch die kleinere Form etwas mehr in die Höhe, allerdings hat man noch die Möglichkeit oben etwas gebackenen Kuchen abzunehmen, damit das ombre schöner zur Geltung kommt. Ich denke, dass muss jeder machen, wie es ihm besser gefällt. 


Bei 180°C Ober-/Unterhitze alle Böden nacheinander für ca. 15 Minuten backen lassen. Zur Seite stellen und vollständig auskühlen lassen. 



Als Füllung und für außen herum sollte es wie im Original das Frischkäsefrosting sein. Allerdings war die im Rezept angegebene Menge für mich zu wenig, deshalb hab ich etwas mehr gemacht. Die Zitrone habe ich weggelassen, weil ich keine da hatte. Geschmacklich ist das aber bestimmt fein. 


150 g Puderzucker (hier 250 g)
150 g Butter zimmerwarm (hier 250 g)
350 g Frischkäse Doppelrahmstufe (hier 580 g)
optional Saft von 1 Zitrone


Die Butter mit dem Puderzucker schaumig verrühren, das dauert eine Weile. Danach den Frischkäse zugeben, kurz verrühren und fertig ist das Frosting. Sobald der Frischkäse drin ist nur noch kurz schlagen, da das Frosting sonst zu weich wird. 


Nun gehts ans stapeln. Den dunkelsten Boden nach unten, dann Frosting drauf, glatt streichen und den nächsthelleren Boden darüber. Es ist wichtig, sich ein System zu überlegen, wie man sie nicht durcheinander bringt. Ich hatte sie beispielsweise mit dem Backpapier in einer Reihe auf dem Boden liegen und habe Kindern und Katze in der Zeit den Zutritt zur Küche verwehrt 😉 



Wenn alle Böden aufgestapelt sind, wird noch außen eingestrichen. Ich fand den Tipp hilfreich erst eine dünne Schicht drumherum zu machen um die Krümel „einzusammeln“, den Kuchen für 20 Minuten in den Kühlschrank zu stellen und dann noch einmal dicker einzustreichen. Das hat bei mir sehr gut funktioniert. Außerdem habe ich den Kuchen innen mit 2 Bambusstäben fixiert, damit er nicht auseinander rutscht. 



Nun kam das wichtigste – der Drip. Bei den meisten Rezepten im Netz wurde eine Ganache verwendet, also Schokolade als Grundlage genommen. Da ich persönlich kein großer Schokoladenfan bin – erst recht nicht von weißer – habe ich mir überlegt, einen stinknormalen Zuckerguss zu machen, aber halt einen richtig dicken. Außerdem sollte noch etwas Kokosfett dazu für den Glanz.


250 g Puderzucker
75 g Kokosfett
Wasser nach Bedarf
optional etwas Zitronensaft


Den Puderzucker in eine Schüssel sieben. Das Kokosfett schmelzen und unterrühren. Nun Wasser und/oder Zitronensaft zugeben bis eine zähflüssige Konsistenz erreicht ist. Den Guss auf den Kuchen geben und zuschauen wie er langsam über die Kanten läuft. Falls es sich nur sammelt aber nicht „überläuft“ mit einer Gabel oder einem Holzspieß nachhelfen. Evtl. Glitzer oder Zuckerstreusel darüber geben, solange der Guss noch weich ist.



Den Kuchen mit Guss stellte ich nun über Nacht in den Kühlschrank, damit er sich setzen und fest werden konnte. Am nächsten Tag verzierte ich den Kuchen noch. Mit einem fix angerührten Zuckerguss klebte ich unten eine Runde Gummibärchen an. Außerdem kamen 3 Lollis statt Kerzen zum Einsatz und natürlich verteilte ich jede Menge Gummischlangen auf und um den Kuchen. Dazu noch einige Gummibärchen und der Kuchen war fertig. Ich finde gerade von oben ist er eine wahre Augenweide. Und dem Mittelmädchen hat er sehr gut gefallen. Tja und was das Beste war – geschmeckt hat er auch noch 😉 




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2 Comments

  • Reply
    Dagmar Kern
    30. Januar 2017 at 13:53

    Der sieht ja toll aus, wäre was für mich :-). Ich esse liebend gern Weingummi…
    Lieben Gruß
    Dagmar

    • Reply
      Lani
      30. Januar 2017 at 20:57

      Ich steh auch total auf Gummitiere – das ist total schrecklich, weil ich niemals eine Tüte für mich allein habe. Beide (großen) Kinder und mein Mann mögen die nämlich auch. Und stibitzen… :/

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