Meine Ernährung in der Stillzeit – 1000 Tage (Werbung)

Wie die meisten von Euch ja wissen, bereichert seit nunmehr 7 Monaten das Babymädchen unsere Familie. Ich stille jetzt also seit fast 6 Jahren nahezu dauerhaft, davon sogar 1 1/2 Jahre Tandem. 


Bei meinem Sohn war ich natürlich noch ziemlich unwissend. Gefühlt fehlen in unserer Gesellschaft einfach die Vorbilder. Wie oft sieht man tatsächlich stillende Mütter in der Öffentlichkeit? Präsenter sind irgendwie Flaschen. Und weil wir Stillen nun einmal nicht „in die Wiege gelegt bekommen“, müssen wir das lernen. So ganz klappte das nicht am Anfang – 3 Monate lang haben wir mit Stillhütchen gestillt… Eine sehr anstrengende Zeit, die ich definitiv nicht vermisse! Das einzig Gute hier war meine damalige Hebamme. Auf meine Frage hin, ob ich auf irgendetwas verzichten muss in der Stillzeit, antwortete sie mir recht harsch, dass das Unsinn sei. Was sollten beispielsweise Mütter in anderen Ländern machen, deren Grundnahrungsmittel potentiell blähend sind? Komplett aufhören zu Essen? Das beruhigte mich sehr und ich aß alles worauf ich Lust hatte. 


Dass das auch komplett anders aussehen kann, erfuhr ich Monate später. Da lernte ich eine meiner heute besten Freundinnen kennen. Sie hatte ihre damals ca. 9 Monate alte Tochter gerade abgestillt, weil sie fast nur noch von Süßem gelebt hatte. Sie lebt vegetarisch und hat sicherheitshalber auf alles verzichtet, was evtl. zu irgendeiner Reaktion führen könnte… Erdbeeren, Zitrusfrüchte, Bohnen, Zwiebeln, Kohl… Viel blieb da nicht mehr über und ich ärgere mich wirklich heute noch, dass wir uns quasi einen Monat zu spät kennen gelernt haben. 


Natürlich habe ich seit dieser Zeit viel gelesen, sowohl Bücher, als auch sehr viel in einschlägigen FB-Gruppen mit ähnlich denkenden Mamis. Sagen wir mal so – meine Meinung steht fest und ich lass mich da kaum noch belehren 😉. Aber was ist mit allen Bald-Mamis und Mamis, die noch nicht so weit sind, die mir vielleicht unter einem Gericht mit Porree kommentieren „Oh Gott, das arme Baby!!!“ (tatsächlich so geschehen 😕)? Hier kommt die Seite „1000 Tage“ ins Spiel. 



Die Aktion „1000 Tage“ ist eine Initiative der Deutschen Familienstiftung und Milupa (mit denen ich so erstmal nix am Hut habe). Hier finden Bald-und Neu-Mamis Antworten auf Fragen wie z.B. Wie ernähre ich mich in der Schwangerschaft und in der Stillzeit? Welche erste Beikost ist geeignet? Was muss ich bei Allergierisiken beachten? Zusätzlich findet man Expertenhinweise, interessante Fakten und ansprechende Rezepte. Klar hab ich an der ein oder anderen Stelle andere Gedanken, aber der grundsätzliche Tenor gefällt mir gut. Ich zitiere aus dem Expertentipp „Blähungen und Verdauungsprobleme beim Baby„: 


Bei voll gestillten Kindern kann auch die Ernährung der Mutter einen Einfluss haben. Allerdings brauchen Sie nicht von vornherein auf bestimmte Lebensmittel wie Kohlgemüse oder Hülsenfrüchte zu verzichten, denn jedes Baby reagiert anders. Wenn Sie ein bestimmtes Lebensmittel im Verdacht haben, lassen Sie es für ein paar Tage weg und beobachten Sie, ob es Ihrem Baby besser geht.“


Ganz genau das ist meine Meinung. Also liebe Bald-/Neu-Mamis – esst Kohl, esst Porree, esst Erdbeeren, esst Orangen! Abwechslung im Speiseplan von Anfang an, der Geschmackssinn von Babys ist nämlich sehr fein und schmeckt bereits in der Muttermilch Unterschiede. Es wird vermutet, dass ein abwechslungsreicher Speiseplan in Schwangerschaft und Stillzeit später zu einer größeren Akzeptanz unterschiedlicher Lebensmittel führt (dazu kann ich leider nix sagen, gefühlt stecken meine Großen seit ewig in der „nackte-Nudeln-sonst-nix“-Phase). 


Und falls Babys Po wund ist, muss es nicht zwangsläufig an der Ernährung liegen (das ist nur meist die einfachste Erklärung). Möglich wäre auch, dass die Windel zu lange dran war, ein Pilz, die Zähne schieben, eine Erkältung kündigt sich an … 

Bevor ich Euch allerdings die Rezepte uneingeschränkt empfehlen kann, musste ich natürlich mindestens eines ausprobieren. Letztlich ist es aber eher eine Rezeptinspiration geworden, statt einem nachkochen… Im Original war es nämlich Möhrencouscous mit Kräuterfisch, bei mir ist Möhrencouscous mit Bratwurst draus geworden 😄





Für 4 Portionen:


600 g Möhren
200 g Couscous
2 Zwiebeln
300 ml Wasser
etwas Zucker
Salz und Pfeffer

außerdem 6 Bratwürste, alternativ Frikadellen oder ähnliches 


Die Zwiebeln und die Möhren putzen. Die Zwiebeln fein würfeln, die Möhren etwa in 0,5 cm große Würfel schneiden. Öl in einem Topf erhitzen und das Gemüse zugeben. Mit einer großzügigen Prise Zucker bestreuen und unter Rühren etwa 8 Minuten lang dünsten. 


Den Couscous zum Gemüse geben und 300 ml Wasser angießen und einmal aufkochen. Die Platte auf niedrigste Stufe stellen, Deckel auf den Topf und dann ca. 8 Minuten lang ausquellen lassen. Mit Salz und Pfeffer abschmecken. (alternativ kann auch Gemüsebrühe statt Wasser verwendet werden, dann aber weniger salzen zum Schluss). 


Die Bratwürste in etwa 1 cm dicke Scheiben schneiden. In einer Pfanne Öl erhitzen und die Bratwurstscheiben darin rundherum braun anbraten. 






Geschmeckt hat das wirklich gut, allerdings war der Couscous etwas trocken. Ich finde ein Zaziki oder Joghurtdip würde gut dazu passen. Ich hatte am zweiten Tag noch ein paar Reste mit Spiegelei und Remoulade, das war auch sehr empfehlenswert. 


Wer sich jetzt das originale Rezept anschaut, merkt, dass ich nicht nur den Fisch ausgetauscht habe, auch von Zwiebeln ist dort nichts zu lesen. Die Kombination Möhre und Zwiebel ist aber einfach unschlagbar – ohne wäre mir das zu langweilig gewesen. Und ich verweise gern nochmal auf das Zitat oben, also keine Angst vor Zwiebeln 😊 



Und falls doch mal der Verdacht auf Bauchweh da ist, hilft in vielen Fällen die passive Unterstützung des Verdauungstraktes durch Tragen (im Tragetuch oder einer ergonomischen Tragehilfe), Fliegergriff, Fahrrad fahren mit den Beinchen vom Baby oder eine Bauchmassage 😏

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