Aktuell läuft (noch) ein ganz interessantes Blogevent bei Cakes, Cookies and more. Thema sind die Schätze aus Großmutters Küche, egal ob süß, pikant, gebacken oder gekocht. Aus der Küche meiner verstorbenen Großmutter Christel ist über meine Mutti natürlich einiges in meinem Rezeptefundus gelandet, beispielsweise Buttermilchkartoffeln, Eierkuchen, Gurkensalat mit Speckkartoffeln, Milchkartoffeln und vieles weiteres. Das Problem an diesen Gerichten ist, dass ich alle schon einmal gebloggt habe und doppelt im Blog muss das ja auch nicht sein. Für Grünkohl ist es noch zu früh, da werde ich mich erst im Winter rantrauen – was also ist ein gutes Rezept für das Blogevent?
Bei meiner anderen Oma Christa sind wir sehr selten (sie wohnt an der Ostesee, dass ist 400 km weit weg) und meist sind wir nur zu großen Events da – beim letzten Mal war es die Goldene Hochzeit von Oma und Opa. Bei diesen Gelegenheiten wird selten gekocht und zum Kaffee gibt es meist eine gekaufte Torte von Coppenrath & Wiese (klar die ist halt lecker^^) und wenn überhaupt noch, etwas trockenen Streuselkuchen. Letztlich ist das auch nicht sehr ergiebig.
Nachdem ich länger über dieses Debakel nachgedacht habe, ist mir eingefallen, dass meine Oma Christa früher einmal Himmel und Erde gekocht hat. Zu dem Zeitpunkt war ich vielleicht 9 Jahre alt und habe meinen Ekel über eine derartige Kombination deutlich gezeigt!
Nun also meine Idee für das Blogevent: Ich frage meine Oma nach dem Rezept für Himmel und Erde, werde es kochen und wissen ob mein 9jähriges Ich Recht hatte, oder Gutes noch nicht schätzen konnte 🙂
Für 4 Personen:
1 kg Kartoffeln
1 kg säuerliche Äpfel (Boskoop)
3-4 Zwiebeln
2 EL Zucker
1 EL Zitronensaft
Salz und Pfeffer
2 Packungen Rostbratwürstchen
oder
p. P. 150 g Blutwurst
p. P. 1 Zwiebel
Die Kartoffeln schälen und mit nicht zuviel Salzwasser zum kochen aufsetzen (je mehr Wasser man verwendet, desto mehr Kartoffelgeschmack kippt man in den Ausguss!). Die Äpfel schälen, vierteln und entkernen, mit Zucker und Zitrone ca. 15 Minuten garen (bis sie zerfallen).
Wenn die Kartoffeln gar sind, diese abgießen und mit dem Kartoffelstampfer zermatschen. Die Äpfel dazugeben und beides vermischen. Mit Salz und Pfeffer abschmecken.
Die Zwiebeln abziehen, in Scheiben schneiden und in der Pfanne goldbraun anrösten.
Dazu je nach Geschmack entweder Rostbratwürstchen oder gebratene Blutwurstscheiben. Für mich habe ich zusätzlich noch – ironischerweise – Tote Oma gemacht.
Dafür wird die Zwiebel abgezogen, gewürfelt und angebraten. Dann wird die in Scheiben geschnittene feine Grützwurst dazu gegeben und unter Rühren alles vermischt (die Wurst zerfällt dabei). Abschließend mit Salz abschmecken. Optional kann man zusätzlich auch noch ein Lorbeerblatt und 2 Piementkörner dazugeben.
Das ist es nun also – das große Mysterium. Ich verstehe nicht, warum ich das früher nicht mochte. Die säuerlichen Äpfel zu den Kartoffeln ist eine tolle Kombination. Und dann auch noch die tote Oma dazu – Yammi!!
Die verwendeten Äpfel sind übrigens Boscoop-Äpfel. Diese haben eine herb-säuerliche Note, was toll dazu passt. Leider sind sie mir etwas angebrannt, man sollte die Äpfel zwischendurch mal umrühren. Bei mir sind die unteren zerfallen und die oben waren noch wie frisch geschnitten ^^
Gar nicht erklären kann ich mir wie manche dieses Gericht aus Fertigkartoffelpamps und Glasapfelmus „zaubern“ – das muss scheußlich schmecken!
Wirklich glücklich war ich ja über die Blutwurst, deshalb hier nochmal ein Foto in groß! Könnte ich sofort wieder essen!!
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