Fräulein Peter hat Geburtstag oder „I love Minions“

Das Blogevent von Fräulein Peter in der Küche steht ganz im Zeichen des ersten Bloggeburtstages am 04.11.2013. Gerne würde ich bereits gratulieren, aber das bringt ja Unglück, also spar ich mir das noch auf 🙂


Das Thema: „Denke dir ein Party-Motto aus und backe/koche ein entsprechendes Gericht dazu.“ Das fiel mir relativ leicht, denn genau HEUTE hat mein herzallerliebstes Schwesterchen Geburtstag und ich habe ihr ein Geschenk gemacht, dass ihr die Pipi in die Augen getrieben hat (das hat den Zeit- und Nervenaufwand mehr als wett gemacht!). 


Ich stelle also den Geburtstag unter das Thema: I LOVE MINIONS !!



Natürlich bedarf ein solcher Kuchen einiges an Vorbereitung. Erst einmal habe ich nach passenden Vorlagen im Netz geschaut und hatte das Riesenglück bei süßes sonst wirds herzhaft (Michi) genau diese Anleitung zu finden. Das war dann auch mein Grundarbeitsplan. 


Das Fondant habe ich übrigens diesmal nicht selbst hergestellt, sondern bei Tolle Torten bestellt. Ich habe soviel gutes über das Callebaut Fondant gehört, dass ich es einfach selbst testen wollte. 3 kg habe ich mir sicherheitshalber zugelegt – sicher ist sicher 🙂


Sonntag: Als erstes habe ich den Boden gebacken. Da meine Schwester ein kleines Schokoschleckermäulchen ist, wollte ich einen Schokokuchen (meine bisherigen Versuche waren immer mit Bisquit). Fündig geworden bin ich hierfür bei Süße Versuchung. Sie hat nämlich am 15.09. verschiedene Schokokuchen auf ihre Motivtortentauglichkeit untersucht. Der Gewinner war ein fluffiger, bisquitähnlicher Kuchen. Genau diesen wollte ich für die Minions, also ran ans Werk:


Schokoladenkuchen 



6 Stück Eiklar 
150 g Feinkristallzucker
6 Stück Eidotter
150 g Puderzucker
1 TL Vanillezucker
140 g Wasser
140 ml Öl (z. B. Raps).
260 g Mehl
1-2 EL Kakao
1/2 Pkg Backpulver
120 g weiche Schokolade
optional 1/2 Flasche Rum-Aroma (habe ich nicht verwendent!)



Eiklar zu Schnee schlagen, den Feinkristallzucker einrieseln lassen und ausschlagen. Dotter, Vanillezucker und Puderzucker schaumig schlagen, Öl und Wasser langsam einrühren, danach die erweichte Schokolade (und evtl. Rumaroma) einrühren. Je nach Geschmack noch Kakao einrühren. 


Mehl und Backpulver sieben und abwechselnd mit dem Eischnee und die Eigelbmasse heben. Die Masse in eine mit Backpapier ausgelegte Tortenform (Backblech) füllen und bei 180°C etwa 1 Stunde backen. 




Ich habe leider nicht auf die Uhr gesehen, aber der Kuchen war bei mir m. E. in weniger als einer Stunde durch. Am besten einfach im Auge behalten, damit er nicht verbrennt. Ein Tipp war noch angegeben: Die Ränder nicht einfetten, weil der Kuchen sonst nur herunter rutscht. Daran habe ich mich gehalten und erstaunlicherweise hat das wunderbar geklappt!


Wie man auf dem nebenstehenden Bild sieht, ist bereits der Teig sehr fluffig. Auch der gebackene Kuchen ist einfach genial, ich musste beim Verarbeiten ständig naschen ^^


Auch die Ganache habe ich bereits am Sonntag vorbereitet. Entschieden habe ich mich für eine Vollmilchganache, zubereitet aus 200 ml Sahne und 300 g Vollmilchschokolade (die Sahne wird mit der Schokolade auf niedriger Stufe unter Rühren erwärmt, dabei schmilzt die Schokolade. Wenn eine homogene Masse entstanden ist, an einen kühlen Ort stellen. Die Konsistenz sollte nutellaartig sein.). 


Ich weiß nicht aus welchem Grund, aber beim Verarbeiten hatte ich das Gefühl, dass diese Ganache zu flüssig ist. Vielleicht hätte ich mehr Schokolade nehmen sollen? Weniger Sahne? Wer weiß das schon. Es ging gerade noch so gut und von der Menge her hat es auch knapp gereicht. 


Montag: An diesem Tag habe ich die Füllung hergestellt. Ich muss mich da der Meinung von Michi anschließen – zu Minions passt eindeutig nur Bananencreme. Glücklicherweise hat sie genau dafür auch ein Rezept auf ihrer Seite. 


250 g Quark
250 g Mascarpone
1-2 EL Puderzucker (nach Geschmack)
1 Banane
1/2 EL Zitronensaftkonzentrat


Die Bananen mit der Gabel oder Allesschneider zermatschen, Quark, Mascarpone, Zitrone und Puderzucker nach Geschmack dazu geben und alles mit dem Mixer verrühren. Bis zur Verarbeitung am besten kalt stellen. 


Nun  kam das erste tückische, ich habe – wie im Vorbild – eine Tasse genommen und mir eine Schablone gezeichnet. Mit dieser Schablone habe ich aus meinem Schokokuchen insgesamt 12 Kreise ausgeschnitten und probeweise gestapelt. Einen Teil des restlichen Kuchens habe ich in eine Schüssel gekrümelt und nach Gefühl mit Ganache gemischt. 


Dann wurde eine Scheibe Kuchen genommen, mit Bananencreme bestrichen und auf einen Teller gelegt, dann die nächste Scheibe mit Bananencreme bestrichen und oben drauf … bis alle 6 Scheiben verarbeitet waren. Nun habe ich das alles mit einem Schaschlikspieß fixiert (war nicht die beste Möglichkeit zur Fixierung, aber die einzige die mir zur Verfügung stand. Besser wäre wahrscheinlich ein kleiner Plastikstab oder ähnliches). Abschließend habe ich aus der Kuchen-Ganache-Mischung den Kopf geformt und auf die letzte Kuchenscheibe modelliert. Zum Schluss habe ich das Holzstäbchen so versucht abzuschneiden, dass es oben nicht mehr herausgeschaut hat. 


Hier sieht man die Kuchentürmchen einmal nach dem Aufstapeln und nach dem Bestreichen mit Ganache. 


Aufgrund der aktuellen Temperaturen habe ich die beiden Türmchen einfach über Nacht auf den Balkon gestellt, damit die Ganache wieder fest wird. 




Dienstag: Jetzt geht es mit der Fondantfummelei los. Als erstes habe ich 1 kg Fondant in einem schönen minionfarbenen Gelb eingefärbt. Dafür habe ich Lebensmittelpastenfarben von Wilton da. Von dem Kilo die Hälfte abnehmen, flach ausrollen und den ersten Minion bedecken. 


Leider ist mir das bei dem ersten nicht ganz so gut gelungen. Es hat mich verschreckt, dass die Ganache schon wieder sehr flüssig war und das gelbe Fondant „verunreinigte“. Ich habe zu schnell abgeschnitten, anstatt mich an die Tipps von Betty zu halten. Komplett darüber legen, langsam nachstreichen und erst unten abschneiden. Beim zweiten habe ich das dann sehr viel besser hinbekommen, weil die erste Aufgeregtheit sich gelegt hatte. 


Als nächstes kam die Hose dran. Dafür habe ich mir wie Michi eine Schablone frei Hand gezeichnet. Aus blau eingefärbtem Fondant (vllt. 200 g) habe ich die Hose dann zweimal ausgeschnitten (mit einem Werkzeug von Wilton). Dann habe ich von meiner Schablone oben einen etwa 1-1,5 cm breiten Streifen abgeschnitten und auch diesen Teil zweimal ausgeschnitten. Das ganze habe ich dann mit Zuckerkleber auf die gelb eingekleideten Pre-Minions aufgeklebt. Das lange Teil ist hinten, das kurze Teil vorne. 


Als nächstes folgten die Taschen, Knöpfe, Hosenträger und das Gru-Zeichen. Für die Hosenträger einfach 4 x einen etwa 1 cm breiten Streifen abschneiden und damit Vorder- und Rückseite verbinden. Für die Taschen am besten auch eine Schablone schneiden (die Taschen sind nur vorn, ich habe ihnen auch hinten welche gemacht… naja, Taschen kann man nie genug haben^^). Für das Gru-Zeichen und die Knöpfe habe ich dieselbe Schablone verwendet. 10 x schwarze Kreise ausstechen oder ausschneiden.


Auf 8 Stück ein blaues Kreuz legen (am besten kleine Rollen machen und dann mit irgendwas platt drücken^^), die anderen beiden mit einem blauen Viereck und danach mit einem schwarzen Kreis mit Nase belegen und ebenfalls platt drücken. Voila – wunderschöne Knöpfe und ein tolles Gru-Zeichen. Die so gefertigten Kleinteile mit Zuckerkleber anbringen. Mit dem groben Schneidewerkzeug kann man übrigens eine ganz tolle Jeansnaht zaubern. Dafür leicht knapp unter dem jeweiligen Rand der Hose lang fahren. Alternativ geht das auch mit einem Zahnstocher, ist aber deutlich mehr Aufwand. 




Als nächstes folgen die Augen. Dafür habe ich mir Plastikvorlagen gesucht die der gesuchten Größe etwa entsprachen. Die kleinen Augen habe ich mit dem Deckel einer Sodastream-Flasche gemacht, das große Auge mit dem Deckel von einem Sodastream-Sprudel-Geschmackszeug^^. Für die Pupillen kleine und kleinere Kreise in braun ausschneiden oder ausstechen, einen schwarzen Kreis für die jeweile Mitte ebenfalls. Dann schwarz auf braun kleben, einen weißen Mini-Fondantpunkt als Lichtreflex und mit schwarzem Lebensmittelstift auf dem braunen Striche malen. Auf das weiße aufkleben und anbringen. Da mein linker Minion ja arg begeistert ist von seinem Nachbarn, hat er noch Augenlieder bekommen. Bei meinem rechten Minion habe ich  mit einem fetten Grinsemund versucht meinen Fehler etwas zu kaschieren. Der linke Mund ist lediglich mit einem Lebensmittelstift aufgemalt. 


Die Brillen sind aus – mit ganz wenig schwarz eingefärbtem – grauen Fondant. Dafür grau lang ausrollen und am besten als Maß um die verwendeten Augenausstecher legen. Mit Zuckerkleber fixieren und mit einem runden Werkzeug kleine Punkte einstechen. 
Mittlerweile wurde es dann auch bereits spät ^^ Für die nächsten Arbeitsschritte braucht man etwas mehr schwarzen Fondant. Als nächstes kommt das Band für die Brille. Dafür wird ein etwa 1-2 cm breiter Streifen schwarz abgeschnitten und mit Zuckerkleber am Kopf von einer Seite zur anderen befestigt. Mit dem Schneidewerkzeug ganz sanft mittig über das Band fahren um die Teilung anzudeuten. Mit grauem Fondant werden noch die Brilleneinfassungen modelliert. 
Die Füße aus einer etwas größeren runden Kugel schwarz modellieren und ankleben. 
Für die Arme gelben Fondant in gewünschter Position befestigen und vorne in schwarz Handschuhe ankleben. Ich habe die Arme sicherheitshalber (mit Küchenpapier) fixiert, damit sie mir über Nacht nicht abfallen. 

Bei den Handschuhen habe ich mir übrigens um die realistische Darstellung relativ wenig Gedanken gemacht. Meistens sieht man von den Minions ja nur 2-3 Finger aufgrund der Handschuhe. Minions haben halt nur 2 oder 3 Finger – PUNKT 🙂 

Die Haare haben mich dann nochmal vor ein kleines Problem gestellt. Der linke hat ja eine schicke Gelfrisur, für die ich lediglich schwarze ausgerollte Haare oben festgeklebt hab. Der recht aber sollte Stacheln bekommen. Dafür habe ich den restlichen schwarzen Fondant (war nicht mehr viel^^) mit CMC gemischt, damit ein härteres Arbeitsmaterial entsteht. Aus diesen habe ich mir dann die Haare gerollt und über Nacht trocknen lassen. 

Mittwoch: Heute habe ich dann nur noch mit einem Werkzeug kleine Löcher für die Haare gebohrt und diese hineingesteckt. Außerdem natürlich noch den Tisch stilecht mit Bananen und in gelb/blau gedeckt. Im folgenden noch einige Fotos der beiden im fertigen Zustand 🙂









































































































































































































So das wars mit der Minion-Entstehungsgeschichte. Ich hoffe Frau Peter hat genauso viel Spaß an ihnen wie meine Schwester (es fiel ihr wirklich SEHR schwer die Kerlchen dann tatsächlich anzuschneiden). 











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4 Comments

  • Reply
    Brigittes Torten
    17. Oktober 2013 at 10:46

    Hallo Henriette,
    goldig sind sie geworden, deine Minions. So ein schmales hohes Kuchenstück ist extrem schwierig einzudecken. Zu deiner Ganache kann ich sagen, dass Vollmilchschokolade nie schön fest wird, deshalb nehme ich immer Zartbitterkuvertüre. Jetzt hattest du ja schon 300gzu200 Sahne genommen. Ich schlage die kalte Ganache ein paar Sekunden auf, dann ist sie ideal zum Spachteln, auch größere Dellen lassen sich so gut ausgleichen.
    Liebe Grüße
    Brigitte

    • Reply
      Lani
      17. Oktober 2013 at 11:49

      Beim nächsten Mal werde ich es dann wohl auch mit dem Aufschlagen probieren. Die Alternative Zartbitter hat mich etwas abgeschreckt (stand auch zur Option), weil ich die Sorge hatte, es könnte nicht schmecken. Letztlich war der Kuchen inkl. Creme aber süß genug und es wäre wahrscheinlich egal gewesen. Ansonsten vielen lieben Dank für das Lob und die Anregung 🙂

  • Reply
    Michi
    17. Oktober 2013 at 11:23

    Hallöchen,

    die Kerlchen sind echt witzig geworden..!!

    Schön das dir meine Anleitung etwas geholfen hat, weiß genau was du durch gemacht hast 😉
    Aber es ist doch einfach schön, wenn die beschenkten Pippi in den Augen haben, gell….
    da lohnt sich die ganze Arbeit…. 😀

    Vielen Dank für's verlinken :-*
    Grüßle Michi

    • Reply
      Lani
      17. Oktober 2013 at 11:47

      Oh ja die Arbeit hat sich gelohnt! Und es freut mich, dass sie doch noch was geworden sind, zwischendurch war ich schon kurz vorm Aufgeben *g*

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