Heute wird es vegan bei mir. Ich esse zwar Fleisch, Eier, Milchprodukte und Co. allerdings achte ich vermehrt auf die Herkunft und die Haltungsbedingungen. Da das mit kleinem Haushaltsbudget teilweise gar nicht so leicht ist, gibt es öfter vegane und vegetarische Gerichte bei uns. Beim Kochen empfinde ich das auch nicht als sehr schwierig, eine saisonale Gemüsepfanne- oder suppe ist schnell gemacht.
Veganes Backen allerdings ist absolutes Neuland für mich. Butter, Eier, Milchprodukte sind normalerweise in jedem Backwerk bei mir verarbeitet. Genau aus diesem Grund hat mich Kaffeeklatsch vegan* aus dem Trias Verlag auch so gereizt. Ich wollte wissen wie man bäckt, wenn alles weg fällt, was normal in einen Kuchen hinein gehört.
Design/Bildgestaltung
Beim Auspacken habe ich mich erst mal erschrocken. Ich hatte mir das Buch definitiv größer vorgestellt. Es ist nämlich nur etwas größer als A5-Format. Dadurch ist es aber sehr handlich, was ja auch nicht schlecht ist. Ein Softcover und mit leicht abgesetzter Überschrift bildet den Umschlag. Die 118 Innenseiten sind leicht rau und dadurch gut griffig.
Das Buch ist aufgeteilt in zwei große Teile. Der erste Teil befasst sich mit den allgemeinen Tipps zum Thema veganes Backen. Was wird wie ersetzt, worauf muss man achten, welche Zutaten sollten immer im Haus sein – diese und weitere Fragen werden geklärt. Danach folgen im zweiten Teil die Rezepte. Diese sind unterteilt in Basics, schnelle Rezepte, kreative Rezepte, klein & süß und Klassiker. Abschließend kommt noch das Register.
Wenn ich schätzen müsste, würde ich sagen, etwa jedes dritte Rezept hat ein Foto. Die Fotos an sich sind definitiv gestylt und in Szene gesetzt. Mit Zuckerdöschen, Gabeln, Blumen und Schmetterlingen werden die Fotos „aufgewertet“. Klar das ist schön anzusehen, allerdings bevorzuge ich es, wenn die Gerichte im Vordergrund stehen und nicht irgendwelche Blumen davon ablenken. Sind die Blumen im Kuchen verbacken kann man da nochmal drüber reden…
Alltagstauglichkeit
Ein großer Vorteil dieses Buches ist, dass mit ganz normalen Sachen aus jedem Supermarkt die nicht-veganen Bestandteile ersetzt werden. Also keine teuren „Ersatzstoffe“ aus dem Reformhaus und dem Internet, Banane und Puddingpulver regeln das 😉 Statt Milch wird Hafermilch, Kokosmilch oder ähnliches verwendet – das bekommt man mittlerweile auch in jedem gut sortierten Supermarkt. Das finde ich sehr sympathisch, weil es kostengünstig ist.
Umsetzung
Da in letzter Zeit bei mir beim Backen mal wieder der Wurm drin ist (immer noch der kaputte Ofen T_T), konnte ich nicht soviel ausprobieren wie ich gern wollte. Es hat gereicht für einmal vegane Muffins. Das Rezept dafür war übersichtlich, gut strukturiert und einfach zu befolgen. Das traue ich auch Anfängern zu.
Geschmack
Die ausprobierten Muffins habe ich bei vorgegebener Temperatur im Ofen für 15 Minuten statt 20 Minuten gebacken. Leider waren sie in dieser Zeit schon von oben und unten angebrannt. Sie sind sehr weich gewesen – mittlerweile habe ich gelesen, dass vegane Backwerke eine weichere Struktur haben und deshalb komplett auskühlen sollen vorm Essen.
Geschmacklich waren die Muffins top (abgesehen vom Angebrannten), das haben sogar Mutti, Papa und Schwesterherz bestätigt.
Preis-/Leistungsverhältnis
Dieses kleine Büchlein kostet 14,99 € – das finde ich schon recht teuer für 75 Rezepte. Leider fehlt mir hier eine Vergleichsmöglichkeit. Ich weiß, dass es thematisch ähnliche Bücher von z. B. GU gibt. Interessant wäre es zu wissen, was in diesen Büchern verwendet wird, ob also „Kaffeeklatsch vegan“ durch die kostengünstigen Zutaten den anderen Büchern etwas voraus hat. Dann würde sich die Anschaffung nämlich definitiv lohnen. Ohne den Vergleich kann ich also leider nicht sagen ob der Preis gerechtfertigt oder übertrieben ist.
Fazit
Ich hätte wahnsinnig gern viel mehr ausprobiert! Da ich aber die Verschwendung von Lebensmitteln aktiv bekämpfe (z. B. mit meinen Tafel-Besuchen), wäre es hirnrissig auf der anderen Seite absichtlich Lebensmittel zu verbrennen um Rezepte auszutesten. Jedes Mal in eine andere Wohnung zu gehen nur um zu backen, ist auch nicht so einfach – immerhin habe ich ein Kleinkind und ein Baby die einen Großteil meiner Zeit für sich beanspruchen.
So bleibt mir letztlich nur die Feststellung, dass ich das Buch sehr mag und mit heilem Ofen das ein oder andere Rezept noch nachträglich austesten werde! Beispielsweise wenn sich einer der Veganer aus meinem Freundeskreis zu mir verirrt 😉
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