Leon Familie & Freunde – Kay Plunkett-Hogge & John Vincent

Leon ist eine Idee von genussvollem Fast Food. Umgesetzt wurde diese Idee in dem 2004 gegründeten gleichnamigen Restaurant. Und aus einem Restaurant wurden viele Restaurant (mittlerweile 13), denn die Idee kam gut an. Da nun aber nicht jeder nach London reisen kann um in den Genuss geschmackvollen und gesunden Fast Foods zu kommen, erschien 2011 Leon – Natürlich Fast Food. Nach Leon – Backen ist Leon Familie & Freunde* der 3. Teil der Reihe. 




















Design/Bildgestaltung 


Das Buch hat ein wunderbares Papier-Hardcover. Etwas vergleichbares habe ich noch nicht gesehen. Es ist matt und erinnert vom Stil her an 50er-Jahre Werbeplakate. Auch die Seiten bestehen aus etwas dickerem Papier und sind matt.  Bei 302 Seiten voller Rezepte sind übrigens die Markierungsbändchen durchaus sinnvoll :).


Der Inhalt ist aufgeteilt in die drei Kapitel Heute, Morgen, Gestern,  zusätzlich gibt es eine Einleitung, ein Register und die Rezepte nach Kategorien geordnet (beispielsweise Glutenfrei, Weizenfrei, Vegetarisch…). Die Kapitel Heute und Morgen beinhalten 7 bzw. 6 Unterkapitel die zu nennen jetzt einfach übertrieben wäre. Besonders sagt mir aber das Kapitel „10 Dinge, die sie kochen können sollten, ehe Sie von Zuhause ausziehen“ zu.


Zu jedem Rezept gibt es eine kleine Geschichte der Autoren, mal ist es etwas witziges, mal eine Kindheitserinnerung, interessante Anekdoten oder ähnliches. Das macht den Charme des Buches aus, man hat das Gefühl die Autoren zu kennen.  


Dieses persönliche schlägt sich auch in den Bildern nieder. Zu manchen Gerichten gibt es gar keine Bilder wie das Endergebnis aussehen soll, sondern Kindheitsbilder der Autoren. Mal mit dem Opa, mal mit dem Kindermädchen, als Baby, in der Schulzeit und und und… Teilweise hat man das Gefühl ein Fotoalbum anzuschauen. Allerdings sind auch die anderen Fotos im Buch anders als in den meisten Kochbüchern. Ohne viel Schnickschnack wird das Gericht in den Fokus gesetzt. Teilweise ist eine Hand mit auf dem Bild, oder jemand isst das fertige Gericht gerade, oder einzelne Zubereitungsschritte werden gezeigt. Ich finde das komplett sehr sympathisch. Hier ein paar Impressionen:






Alltagstauglichkeit


Die Alltagstauglichkeit würde ich zu ca. 80 % bestätigen. In einigen Rezepten werden z. B. Kardamomkapseln verwendet. Diese bekommt man zwar gut online, aber halt nicht im Supermarkt. In vielen glutenfreien Rezepten wird glutenfreies Backpulver und Mehl verwendet. Das ist in gut sortierten Supermärkten durchaus erhältlich, aber im Discounter eher nicht. Von daher kann man definitiv alles nachkochen, einiges aber mit ein paar Steinen die vorher aus dem Weg geräumt werden müssen. 


Umsetzung


Ich habe 3 Rezepte nachgekocht, die mich spontan beim ersten und zweiten Durchblättern angelächelt haben. Die Rezepte sind leicht verständlich und ließen sich einfach realisieren. Allerdings denke ich, dass dies nicht auf alle Rezepte im Buch zutrifft. Einige Rezepte sind unglaublich lang, beispielsweise das Fishermans Pie hat allein eine Liste von knapp 20 verschiedenen Zutaten. Das Rezept ist dementsprechend lang und für Kochanfänger meines Erachtens nach nicht geeignet. Allerdings wächst man mit seinen Aufgaben und wenn man mit den kleinen und leichten Gerichten anfängt, kann man sich ja durchaus bis zu den großen schwierigen vorarbeiten. An den Rezepten selbst sollte es nicht scheitern ;).


Geschmack


2 der nachgekochten Rezepte gab es an einem Tag. Sie waren so angenehm auf einer Doppelseite abgebildet, dass es sich aber auch wirklich angeboten hat. 
































































Dieser Zwiebelreis mit Sommergemüse (ob nun sautiert oder nicht) war wirklich sehr lecker. Eigentlich habe ich nur etwas gesucht um die Zucchini zu verarbeiten, aber es schreit einfach nach einer Wiederholung. 


Beim zweiten nachgekochten Gericht hat es diese Wiederholung bereits gegeben. Die Fluffy Eggs sehen nämlich nicht nur toll aus, sie schmecken nämlich auch noch genial. 















































Ich habe mir nun gerade vegane/vegetarische Gerichte rausgesucht zum nachkochen, das war aber keine Absicht. Erst letztens las ich die Aussage das dieses Buch der Leon-Reihe zu fleischlastig ist. Vielleicht bin ich blind, natürlich sind einige Fleischgerichte vorhanden, aber als übermäßig empfinde ich das nicht. Klar, mir fehlt der Vergleich zu den anderen Leon-Büchern. Aber wahrscheinlich sehen wir das nur unterschiedlich – sie als Veganer und ich als Flexitarier 🙂



Preis-/Leistungsverhältnis


Die großen Leon-Bücher sind alle recht preisintensiv mit 29,99 € (es gibt noch kleinere Ausgaben für 9,99 €). Für das was einem geboten wird, ist das aber mehr als gerechtfertigt. Wenn man sich jede Geschichte, jedes Rezept und jede Info durchliest, braucht man genauso viel Zeit wie für einen guten Roman. 


Fazit


Dieses Buch ist wirklich schön und seinen Preis wert. Das einzige was mich etwas stört ist, dass man entweder das gesamte Buch liest und markiert was einem gefällt oder auf gut Glück aufschlägt. Die Kapitelüberschriften sind relativ weitgreifend formuliert, beispielsweise „Die Straße der Erinnerung“. Es kann so schnell passieren, dass einem hier ein schönes Rezept durch die Lappen geht, weil man sich unter dem Kapitelnamen nichts vorstellen kann. 


Natürlich lädt diese Tatsache dazu ein, sich mit dem Buch und einem Stapel Klebezettel hinzusetzen wenn man Zeit hat. Am besten verschiedenfarbige – das habe ich mit meinem Exemplar auch noch fest vor. Ich glaube da sind noch echte Schätze drin versteckt. Und die anderen Leon-Bücher stehen fest auf der haben-wollen-Liste. Die wird auch irgendwie immer länger…  

Alle Infos hier *klick* Logo by Ariane Bille


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