Die Fußball-Europameisterschaft ist mittlerweile fast vorbei. Ich habe bei vielen Partien Daumen gedrückt, war glücklich, enttäuscht und teilweise sehr traurig. Besonders sauer bin ich zugegebenermaßen auf Portugal. Die erinnern mich so ein bißchen an einen Schüler, der nicht lernen mag und ein Viererzeugnis in Kauf nimmt, weil man damit ja bestanden hat. Eigentlich wären sie schon in der Vorrunde raus gewesen. Aber durch das neue System haben sie jetzt die Chance bekommen, andere Mannschaften rauszukicken, die sich die Teilnahme hart erkämpft haben. Zum Beispiel gestern Abend Wales. Oder vorher Polen! Beide Länderauswahlen hätte ich viel lieber im Finale gesehen, als diese Lackaffen Mannschaft.
Wie auch immer. Im Zuge der Europameisterschaft rief Peter von Aus meinem Kochtopf wieder zum Länderkochen auf. Also Land aussuchen, typisches Gericht zubereiten, Fotografieren mit Mr. Kick im Bild und los gehts. Ich hatte mir als erstes Land Polen ausgesucht (was vielleicht meinen obigen Ärger etwas nachvollziehbarer macht). Und wir ignorieren jetzt einfach mal, dass das Event – ebenso wie die EM – bereits kurz vor Ende ist und ich erst nach dem Ausscheiden von Polen mein Rezept veröffentliche. Vielleicht können wir es als gemeinsamen Trost sehen.
Mitgebracht habe ich eine sommertaugliche kalte Suppe. Eigentlich wird dafür frische rote Beete mit grün benutzt. Ich war erst einmal erstaunt, weil ich dachte, die rote-Beete-Saison ist über den Winter. Aber da habe ich mich geirrt. Rote Beete mit Blattgrün bekommt man ausschließlich im Sommer. Diese rote Beete wird geschält, gegart, kühlt ab, wird mit Milchprodukten dann püriert, Kräuter dazu und am Ende das rote-Beete-Grün kleingeschnitten als Blickfang dazu.
Das war mir vieeeeeeel zu umständlich (und ich habe auch erst auf dem Wochenmarkt frische rote Beete gefunden). Deshalb bekommt Ihr heute von mir die Version für Faule 🙂
Für 2 Personen:
200 g rote Beete (Glas)
500 ml Buttermilch
1/2 Becher saure Sahne
Salz & Pfeffer
Zitronensaft
Dill
2 Eier
evtl. Radieschen
Die rote Beete mit der Buttermilch und der sauren Sahne in einen Standmixer geben und fein pürieren, alternativ geht auch der Pürierstab (dann aber die rote Beete vorher vierteln). Wenn die Konsistenz passt mit Salz, Pfeffer und Zitronensaft abschmecken. Falls die Suppe zu dickflüssig ist, noch etwas Buttermilch zugeben.
Den Dill hacken und untermischen, ca. 1-2 EL hatte ich drin. Die Eier halbieren und in die Suppe legen. Radieschen in Scheiben schneiden und ebenfalls in die Suppe legen.
Das ist jetzt mehr ein „Grundrezept“. Man kann hier wirklich unglaublich viel variieren. ZB. in dem man ein weiteres hartgekochtes Ei klein hackt und untermischt. Oder eine Gurke klein raspelt und unterrührt. Mehr oder weniger Radieschen. Statt Dill kann man auch Schnittlauch oder Petersilie nehmen. Buttermilch kann durch Milch oder Sojasahne und Gemüsebrühe ersetzt werden…
Die Möglichkeiten sind quasi unendlich. Aber Ihr bekommt von mir halt diese Version für Faule. Mit dem was so da war. Und glaubt mir, es war vieeeeeeeeel besser als ich gedacht habe (ich mag ja eigentlich keine rote Beete). Und an einem warmen Sommertag gibt es abends doch nix besseres als sich mit einer Schüssel kalter Suppe abzukühlen. Und wenn die innerhalb von 5 Minuten auf dem Tisch steht – was will man mehr?
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