Ich muss Euch heute was gestehen – ich bin ein Erdschwein. Meine Freundin hat mich vor zwei Jahren so betitelt, weil ich so wahnsinnig gerne in ihrem Garten in den Beeten saß und das Unkraut ohne Werkzeug heraus buddelte. Ein eigener Garten wäre wirklich toll, allerdings ist meine Faulheit da sehr problematisch. Ich liebe es im Garten zu arbeiten, bekomme aber den Hintern nicht hoch, um zum Garten hin zu fahren. Das Beste für mich wäre eigentlich eine Erdgeschosswohnung bzw. ein Haus mit Garten hinten dran. Die Kids bekommen einen Sandkasten, eine Schaukel und/oder ein Trampolin und ich könnte stundenlang in der Erde wühlen 😍 . Schade, dass das vorerst ein Traum bleiben wird…
Im letzten Jahr versuchte ich trotz Wohnung in der vierten Etage zumindest ein wenig von diesem Traum in die Realität umzusetzen. Glücklicherweise haben wir einen „Balkon“ . Na gut, eigentlich ist es nur das Dach vom Anbau, welcher im Geschoss unter unserer Wohnung endet. Aber keine Sorge, unser Vermieter hat die Statik prüfen lassen, da seinerseits die Idee im Raum steht, eine Dachterrasse dort hinzubauen und die Wohnung so aufzuwerten. Bis dahin bleibt es eine Kletterpartie.
Vielleicht erinnert sich der ein oder andere von Euch daran, dass ich immer wieder von meinem „Balkongarten“ berichtet habe? Auf Facebook und Instagram habe ich regelmäßig Bilder gezeigt. Ich hatte Tomaten, Gurken, Zucchini, Möhren, Erbsen, Zwiebeln, Salat und ein paar Kräuter angepflanzt. Und obwohl es am Anfang recht gut aussah, war mein gärtnerischer Versuch nicht unbedingt von Erfolg gekrönt. Doch eins nach dem anderen.
Ich bin Anfänger beim Thema „Urban Gardening“ und habe überhaupt keine Ahnung. Deshalb hatte ich die meisten Sachen in großen Emailleschüsseln angepflanzt, die ich auf dem Dachboden gefunden hatte. Diese hatten recht viel Fassungsvermögen und Zucchini, Tomate, Gurke, Erbse und Salat wuchsen gut an darin.
Erste Blüten und Früchte wurden von mir regelmäßig mit Freude begrüßt und sofort geteilt. Ich lernte, dass es weibliche und männliche Zucchiniblüten gibt, dass man Zucchiniblüten (vor allem die männlichen) füllen und braten bzw. frittieren kann. Aber ich lernte auch, dass ein Fruchtansatz nicht unbedingt heißt, dass man am Ende auch etwas ernten kann. Leider habe ich insgesamt nur etwa 3 handgroße Zucchini ernten können.. Alle anderen Blüten waren entweder männlich oder die Frucht ist recht schnell eingegangen.
Besser lief es da mit meinen Tomaten. Obwohl ich nicht ausgegeizt habe und die Stauden nur mehr schlecht als recht zusammen gebunden hatte, konnte ich gut und gerne 50 Cocktailtomaten ernten. Allerdings merkte ich sehr gut, dass die Emaillewanne den Tomaten eigentlich zu klein war. Dieses Jahr überlege ich daher größere, bzw. tiefere Pflanzkübel zu besorgen. Ich habe mich dafür auf eBay umgesehen und inspirieren lassen. Ich denke, ich werde mir dieses Jahr große Pflanzkübel aus Kunststoff besorgen – wenn dann eine ganze Reihe Kübel wie diese hier auf dem Balkon stehen, dann dürften die Nachbarn sicherlich neidisch herüber schauen, oder?
Aber zurück zu meinen notdürftigen Ernten. Das größte Problem war eindeutig, dass ich letztlich nur Erde in die Schüsseln gegeben hatte und es teilweise sehr starke Regenfälle gab. Das Wasser sammelte sich in meinen Behältern und konnte nicht ablaufen. Abdecken ging nicht und einzig die Pflanzen direkt vorm Fenster waren ein wenig geschützt. Ich bin noch auf der Suche nach guten Büchern zum Thema Urban Gardening, weil ich mir erhoffe, dass dort Tipps drin sind. Könnt Ihr mir welche empfehlen? Die Auswahl ist ja doch etwas erschlagend…
Momentan ist der Plan die Pflanzkübel mit Blähton und Gartenvlies zu füllen, Erde drauf zu schichten und dann erst die Pflanzen einzubringen. Allerdings kann der Blähton auch nur eine gewisse Menge Wasser aufnehmen und bei starken Regengüssen würde sich dennoch wieder Wasser in den Kübeln sammeln. Ich überlege daher unten Löcher hineinzubohren als Ablaufschutz. Was meint Ihr dazu?
Irgendwie muss ich es schaffen, dass es nicht zu Staunässe kommt. Meine Möhren und Erbsen sind mir letztes Jahr regelrecht ertrunken. Fragt nicht wie oft ich das überstehende Wasser abgegossen habe… Und geholfen hat es dann doch nichts.
Abschließend noch eine Sache die ich im Zusammenhang mit dem Balkongarten superspannend finde: Wurmboxen. Man packt oben Biomüll hinein und die Würmer darin verdauen das organische Material. Unten kommt dann biologischer Flüssigdünger heraus. Ich finde die Idee einfach genial, sowohl zur Müllreduzierung, als auch, weil man sich dann den Kauf von Dünger spart. Ich bin bei dem Thema aber noch am Einlesen – hat von Euch jemand Erfahrung mit solchen Boxen? Es ist ja wirklich eine finanzielle Investition die nicht ohne ist. An selber bauen traue ich mich nicht heran, das ist also keine Option.
So viele Fragen… Ich hoffe auf Eure Erfahrungen und Tipps! Damit ich dieses Jahr mehr ernte als 10 Gurken, 50 Tomaten und 3 Mini-Zucchini … 😉
Zum Schluss noch ein Hinweis: Dieser Artikel ist in Zusammenarbeit mit eBay entstanden. Bekannt geworden ist eBay zwar mit den Auktionen, allerdings sind heute 80 % der verkauften Artikel dort Neuware. Hier sind viele Shops unter einem Dach vereint und der Großteil der Shops verschickt sogar versandkostenfrei!
5 Comments
Lena
28. März 2017 at 09:48Hi Lani,
du brauchst für alle Pflanzen immer Gefäße mit Löchern im Boden um Staunässe zu vermeiden. Daher würde ich immer entsprechende Gefäße kaufen. Die Kübel oben sind vielleicht eher für innen geeignet?
Ich verwende immer ganz klassisch Tontöpfe, da ich diese auch am schönsten finde (so mediterran) und ich keine Plastiktöpfe mag (hässlich und eine Umweltbelastung). Durch den Ton kann auch nach allen Seiten Feuchtigkeit entweichen, bei Plastik eben nur durch das Loch nach unten.
Für Urban Gardening habe ich zwar keine Buchempfehlung, ein allseits sehr guter Begleiter ist aber immer "Mein Biogarten" von Marie-Luise Kreuter. Meine Gartenbibel ;). Schau doch auch mal bei Dreierlei Liebelei vorbei, sie hat erst einige Gartenbücher empfohlen und hat auch immer hübsche Gartenposts!
Es gibt auch gute Bücher über's Balkongärtnern, da geht es auch darum Gemüse auf kleinem Raum anzupflanzen. In einer gut sortierten Buchhandlung kann man mal die Nase in alle Bücher stecken.
Ich habe seit ein paar Wochen eine Wurmfarm, habe sie aber selbst gebaut.
Ich persönlich würde hier wieder auf Holz zurückgreifen. Ich ernte dafür aber auch keinen Wurmtee, dafür hätte ich aber auch nicht so viel Verwendung.
Prinzipiell ist das eine ganz tolle Sache, aber auch viel Try and Error, denn es gibt keine Studien über Wurmfarmen, sondern nur Erfahrungen. Und auf einmal passiert etwas Unerwartetes… da muss man dranbleiben und probieren und studieren ;). Aber ich finde eine Wurmfarm ist eine tolle ökologische Sache um den eigenen Biomüll sinnvoll zu verwenden! Sicherlich auch spannend für die Kinder!
Man sollte aber keine Angst vor Würmern haben, falls sie mal abhauen *g*.
Viel Spaß und Erfolg beim Gärtnern, ich finde das super!
Lg Lena
Lani
28. März 2017 at 11:55Die Holzboxen habe ich auch gesehen. Allerdings verstehe ich nicht genau wie die funktionieren. Bei den gestaffelten Wurmfarmen habe ich eine ungefähre Vorstellung wie das abläuft, weil eine Trennung vorhanden ist, bei der Holzbox ja nicht oder? Hast du über deine Erfahrungen schon etwas geschrieben?
Danke für den Tipp mit den Gartenbüchern, gerade eingezogen ist "Der Selbstversorger Balkon – Pflanzen.Gefäße.Standorte" (ich hab auf der Buchmesse ein bißchen gestöbert), das fand ich ganz interessant. Jetzt muss ich nur noch die Zeit finden zum lesen…
Was das Plastik angeht, hast du natürlich Recht. Ich finde die Kübel aber trotzdem schick *seufz* und zusätzlich fallen sie auch finanziell eher ins Budget als Töpfe aus Ton… Der Hinweis, dass Ton nur soviel Wasser speichert wie benötigt, finde ich aber wirklich wichtig. Vielen Dank <3
Ich bin auf jeden Fall schon sehr gespannt, ob der diesjährige Versuch erfolgreicher wird und werde bestimmt berichten!
Susi L.
29. März 2017 at 08:00Die Töpfe, die du verlinkt hast, sind großteils als Übertopf deklariert, also da kannst du richtige Töpfe aus Ton und mit Abzugslöchern reinstellen, dann kann das klappen. Eine Dränageschicht über das Abzugsloch, damit du keine Staunässe kriegst.
Letztes Jahr waren wir beim österreichischen "Paradeiserkaiser" und haben jede Menge gelernt. Was mich sehr ernüchtert hat: Damit Paradeiser so gut tragen wie bei ihm, braucht eine einzige Pflanze ein Plfanzgefäß mit 100 l Inhalt. Das kann ich denen nie bieten, daher muss ich mich mit weniger Ertrag zufrieden geben.
Wurmbox habe ich keine und würde mir die auch nie auf den Balkon stellen. Ich brauch jeden Millimeter für Pflanzen. 😉
Lani
30. März 2017 at 09:32So eine Wurmbox wird auch tatsächlich eher im Innenbereich aufgestellt, wenn ich das richtig verstanden habe. Also quasi Kartoffeln schnippeln und schalen statt in den Mülleimer direkt in die Box werfen. Man darf aber wohl keine Angst vor Würmern haben, die können durchaus auch mal ausbüxen 😛
An den 100 L Pflanzgefäßen muss ich jetzt erstmal knabbern. Das ist echt krass viel oO
Missy Cookie
2. April 2017 at 07:30Oh wie toll, ich liebe Urban Gardening und habe seit letztem Jahr eine Terrasse auf der ich das auch noch voll und ganz ausleben kann. Ich weiß genau was du mit "mit bloßen Händen in der Erde wühlen" meinst, denn das tue ich selbst auch liebend gerne!
Bei mir kommt auch bald ein Special zum Thema.
Liebst,
Ulrike