Ofengebackene Tomatensauce – Konservierter Sommer

Seit zwei Jahren gehe ich, so es Zeit und Geldbeutel zulassen, mittwochs und samstags auf unseren Wochenmarkt, um Obst und Gemüse zu kaufen. Eine feste Anlaufstelle ist dabei der „Tomatenstand“ (natürlich haben die auch noch ganz viel anderes leckeres Obst und Gemüse im Angebot, die Tomaten bauen sie aber selber an – sie sind ungespritzt, regional und höchst aromatisch – ein Traum sag ich Euch!). Im letzten Jahr stolperte ich dann über das Angebot 1 kg Tomaten für 0,50 € und fragte erstaunt, was damit los ist. Die Antwort war, dass die Tomaten kleine Risse haben und das so ja keiner mehr kauft. Ich zögerte nicht, erstand komplett alle Tomaten die in der Preisklasse noch da waren und zog glücklich ab nach Hause. 


Erst dort schaute ich dann, was ich damit machen könnte, um im Winter noch etwas von diesen leckeren Tomätchen zu haben (glücklicherweise hatte ich etwa zeitgleich im Kaufland die reduzierten Weck- und Schnappdeckelgläser nahezu aufgekauft 😉). Bei Karambakarina fand ich ein Rezept für ofengebackene Tomatensauce. 

Das kann doch nicht so schwer sein – dachte ich … 

Ich versuchte mich sofort daran, die Tomaten im Ofen zu backen. Allerdings fehlte mir ein Passiersieb und deshalb strich ich sie einfach durch ein normales Sieb. Das war 1. zeitaufwändig, 2. echt anstrengend und 3. war das Ergebnis nicht annähernd so, wie ich es mir erhofft hatte. Zwar lecker, aber so dünn, dass es mehr an Suppe, denn an Sauce erinnerte. 
Beim zweiten Versuch – Tomatennachschub holte ich wieder Mittwochs, diesmal fragte ich allerdings direkt nach der B-Ware – schenkte ich mir dann das „durch ein Sieb streichen“. Die Sauce schmeckte bombastisch, aber die kleinen Häutchen von den Tomaten nervten doch ziemlich. 

Beim dritten Versuch – diesmal hatte ich Tomaten von einer Freundin bekommen, die mit dem Verarbeiten nicht hinterher kam – war ich gerüstet. Ich hatte mir einen Passieraufsatz für meine Küchenmaschine besorgt! Und was soll ich sagen ENDLICH war die Sauce genau so, wie ich sie wollte 😍 Hier also nun mein leicht abgewandeltes Rezept für konservierten Sommer:



1,5 kg reife Tomaten

1 Zwiebel
1 Knoblauchzehe
1 EL getrockneter Oregano
1 EL getrockneter Thymian
1 TL Meersalz, evtl. etwas mehr
ca. 75 ml Olivenöl
Salz und Pfeffer 
optional: Blaubeeren, Chili, Nektarine – siehe Ergänzung unter dem Rezept


Die Tomaten waschen, halbieren und mit der Schnittkante nach oben auf ein tiefes Backblech legen. Die Zwiebel putzen und grob vierteln, die Knoblauchzehe abziehen und komplett dazu legen. Die Schnittkanten der Tomaten mit grobem Meersalz bestreuen, die getrockneten Gewürze (frische gehen natürlich auch) darüber streuen, alles großzügig mit dem Olivenöl begießen.


Im vorgeheizten Backofen für 30 Minuten bei 180°C Umluft backen. Herausnehmen und kurz abkühlen lassen. Dann in einen Standmixer füllen und klein pürieren, alternativ in ein hohes Gefäß abfüllen und mit dem Zauberstab durchpürieren. Die Sauce durch die flotte Lotte oder einen Passieraufsatz passieren.


Nun alles in einen großen Topf geben und noch einmal abschmecken mit Salz und Pfeffer. Die Sauce aufkochen und in heiß ausgespülte (Weck-)Gläser einfüllen. Wer ganz sicher gehen möchte, kocht die Sauce noch für 30 Minuten bei 100 Grad ein. 





Tatsächlich hat dieses Rezept ein ganzes Jahr im Blog als Entwurf gewartet. Nun ist die Tomatensaison im vollen Gange und natürlich bin ich regelmäßig auf dem Markt. Am Mittwoch wurde ich dann begrüßt mit „ich habe was zurück gelegt!“ – und schwupps hatte ich 3 kg feinste Tomaten für 2 €. Es wurde also definitiv Zeit das Rezept rauszusuchen und zu veröffentlichen. 

Zum Schluss noch ein paar Tipps von mir



Man kann dieses Rezept super ergänzen. Ich habe bisher schon Varianten mit Blaubeeren (ca. 10 – 15 Stück), Brombeeren (5 Stück), Nektarine (eine Frucht pro Blech) und Chili (1 – mit Kernen, abhängig vom Schärfegrad der Chili!) gemacht. Einfach das Obst bzw. die Chilischote mit rösten lassen. Das Obst gibt eine süße Note, die wunderbar zu den aromatischen Tomaten passt, die Chili hinterlässt eine angenehme Schärfe. 


Zum Thema Passieren noch ein Hinweis: Ich habe letztes Jahr einen Passieraufsatz für meine Kenwood-Küchenmaschine für ungefähr 80 € gekauft. Allerdings wurde dieser Aufsatz meinen Recherchen nach eingestellt, es kommt aber wohl ein Nachfolgermodell. Für die KitchenAid gibt es keinen vergleichbar guten Aufsatz. Da es aber wirklich wichtig ist zu passieren, solltet Ihr vielleicht im Zweifel in eine Flotte Lotte investieren und das in Handarbeit machen. Es lohnt sich auf jeden Fall! 

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4 Comments

  • Reply
    Anonym
    5. August 2018 at 19:25

    Ich habe in diesem Jahr sooo viele Tomaten :)) Meine beste Pflanze lieferte bereits 13 Früchte und ich habe etwa 20 Pflanzen ganz unterschiedlicher Arten. Heute war ich auf der Suche nach einem Rezept, um auch im Winter etwas von der reichlichen Ernte zu haben. Da kam mir das Tomaten Blech gerade recht. Ich habe es probiert und es ist super einfach und mega lecker ( mit Nektarine ). Meine erwachsenen Kinder haben schon bestellt. Leider habe ich von einem Blech wirklich nur 3 Gläser erhalten, werde also alles nochmals machen, dann bestimmt auch mal mit Chili! Ich bin begeistert! Danke für dieses Rezept zur richtigen Zeit!

    • Reply
      Lani
      6. August 2018 at 16:21

      Ich mache auch immer direkt mehrere Durchgänge. Am Samstag hatte ich 6,5 kg Tomaten und habe insgesamt 6 Bleche gemacht. Die Menge von einem Blech passt dann aber immer genau in meinen Blender (zum pürieren) und meinen Passieraufsatz – für mich also perfekt 🙂 Ich wünsche Dir viel Spaß mit dem Rezept, es freut mich sehr, dass es genau zur richtigen Zeit kam <3

  • Reply
    Unknown
    14. August 2018 at 09:06

    Hallo J..,
    muss ich doch glatt ausprobieren. Wir haben dieses Jahr so viele Tomaten und ich habe nun schon literweise Suppe und Ketchup gekocht.
    Am Wochenende kann ich wieder richtig viel ernten, da gehts los. Ach nee, keine Zeit, da sind wir bei euch in der Nähe. Vllt. schaffen wir es ja mal bis zu euch 🙂
    VG aus Dresden

    • Reply
      Lani
      14. August 2018 at 09:32

      Ich bin gespannt – Quedlinburg ist ja eh immer eine Reise wert <3 Viel Spaß beim Ausprobieren dieses Rezepts!

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