Bevor morgen der Welttag des Buches startet, habe ich heute noch eine Rezension für Euch. Und weil ich mich immer mehr für die vegetarisch/vegane Küche interessiere, kommt das Buch von Antje Fernengel „Im vegangen Schlemmerhimmel*“ gerade recht. Erschienen ist es im Wagner Verlag (von dem ich vor diesem Buch ehrlicherweise noch nie etwas gehört hatte 😉 ).
Antje Fernengel war schwer krank (Skoliose, Gebärmutterhalskrebs, Arthrose und diverse Folgeerkrankungen) und mit Medikamenten vollgestopft. Sie therapierte sich zu einem Großteil selbst, erst mit dem weglassen von Fleisch und Wurst, später komplett vegan. Im Verlauf von knapp 2 1/2 Jahren verbesserte sich ihr Gesundheitszustand enorm und ein Großteil der Medikamente kann sie heute weglassen bzw. in deutlich niedrigeren Dosen nehmen. Ihre Rezepte teilt sie jetzt in ihrem Buch mit allen die Interesse daran haben.
Design/Bildgestaltung
Das Buch hat 174 Seiten. Das Inhaltsverzeichnis ist direkt auf Seite 8 – das ist für mich etwas ungewöhnlich, in den meisten Kochbüchern findet man es hinten. Eine wirklich gut erkennbare Unterteilung in Kapitel gibt es nicht. Zwar findet man immer wieder Zwischenüberschriften (z. B. Flüssige Glücksbringer, Es ist noch Suppe da, Was für ein Salat), diese zu finden ist aber nicht einfach. Im Inhaltsverzeichnis sind die Kapitelüberschriften nicht extra gekennzeichnet und gehen deshalb unter. Auch ist die Länge eines jeden Kapitels sehr unterschiedlich, einige enthalten nur 5 Rezepte, andere deutlich mehr.
Was mich aber wirklich stört, ist die Qualität der Fotos… Ich bin – im Gegensatz zu vielen Bloggerkolleg/innen – relativ schlecht in Foodstyling und Fotografie. Aber ich habe das Gefühl, dass man die Gerichte in diesem Buch besser fotografiert bekommen hätte :/ Das ist sehr schade. Denn sind wir mal ehrlich – anregende, schöne Foodfotos laden doch deutlich eher zum Nachkochen ein, als ein schön geschriebener Text. Hier ein paar Impressionen:
Schön finde ich die kleinen grünen Kästen, in denen persönliche Anmerkungen der Autorin zu finden sind. Einmal erklärt sie alternative Verwendungsmöglichkeiten, ein anderes Mal erklärt sie ein Produkt näher und im nächsten klärt sie über gesundheitliche Vorteile der Lebensmittel auf.
Alltagstauglichkeit
Für mich als relativen Neuling im Gebiet der veganen Küche sind einige Produkte absolut unbekannt. Mit Fermaten, Tofu, Seitan und TemPeh werde ich mich in Zukunft aber bestimmt noch auseinander setzen. Momentan habe ich mich aber auf die Rezepte beschränkt, die aus Obst/Gemüse und Getreide/Körnern bestehen.
Die meisten Zutaten bekommt man im normalen Supermarkt/Discounter. Für einige Produkte muss man den Weg ins Reformhaus/Bioladen machen, z. B. Chiasamen und Matcha. Sehr gut finde ich, dass oftmals Alternativen angeboten werden, z. B. Mangold statt Pak Choi und ähnliches. Deshalb finde ich das Buch definitiv alltagstauglich.
Umsetzung
Die Rezepte sind unterteilt in Überschrift, Zutaten und Zubereitungsanleitung. Je nach Länge des Rezepts ist die Übersicht teilweise etwas schwierig. In den langen Rezepten ist die Zutatenliste nämlich in der Mitte halbiert und geht daneben weiter. Ich bin eine fortlaufende Zutatenliste gewohnt, deshalb verrutsche ich hier immer wieder. Das ist sehr ärgerlich und hätte man vielleicht anders regeln können.
Die Rezepte an sich sind klar beschrieben und einfach umzusetzen. Ich denke auch Kochanfänger werden diese Rezepte problemlos nachkochen können.
Geschmack
Nachgekocht habe ich das Rezept „Buntes Gemüseallerlei mit Zitronenabrieb“. Zwar habe ich mich an den Tipp „Gemüse individuell austauschbar“ gehalten und etwas anderes Gemüse genutzt aber die grundsätzliche Idee habe ich beibehalten (eigentlich hätten hier Vollkorn-Muschelnudeln verwendet werden sollen. Da ich solche nicht im Haus hatte, kamen Hartweizen-Maccheroni zum Einsatz – ich denke auch das ist kein Problem). Ich finde es hat sehr gut geschmeckt und dafür, dass mein Freund keinen Hunger hatte, hat er auch ziemlich zugeschlagen ^^.
Ich werde definitiv noch das ein oder andere aus dem Buch ausprobieren, z. B. den Powersalat, die gefüllten Riesen-Erdäpfel und die Lauch-Kartoffel-Schmankerl.
Preis-/Leistungsverhältnis
Das Buch ist mit 24,90 € im mittleren Preissegment angesetzt. Es ist ein schönes Hardcoverbuch mit wirklich interessanten Rezepten. Mit etwas besseren Fotos wäre der Preis definitiv gerechtfertigt – so ist es für mich etwas zu teuer.
Fazit
Ich finde es unglaublich schade, dass mich die Bilder überhaupt nicht ansprechen. Da wurde meiner Meinung nach eine Menge Potenzial verschenkt. Grundsätzlich finde ich nämlich das die Rezepte interessant sind, eine angenehme Mischung aus reinen Gemüserezepten und Rezepten mit Ersatzprodukten (wie Tofu, Seitan…). Auch das Inhaltsverzeichnis hätte man deutlich übersichtlicher gestalten können.
Ich denke im Laden hätte ich das Buch stehen gelassen und keines zweiten Blickes gewürdigt. Was soll ich sagen – ich bin ein Bildmensch. Ich lasse mich von Fotos verführen. Und wenn die mich nicht ansprechen, dann fange ich erst gar nicht an in die Rezepte reinzulesen.
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2 Comments
Judithle
23. April 2015 at 16:12Ich hüpf in den Lostopf und würde mich freuen, wenn ich gewinne!
Liebe Grüße, Judith von http://www.wirbelinmeinerkueche.wordpress.com
Lani
23. April 2015 at 17:09Kommentierst Du bitte noch einmal unter dem Post "Blogger schenken Lesefreude"? Diesen Kommentar hier kann ich leider nicht werten :/