Aus SpeisekammerASL wird TafelQLB

Hallo Ihr Lieben. Das wir umgezogen sind, hat der ein oder andere bestimmt schon mitbekommen. Zu wenig Platz und extremer Schimmel in unserer alten Drei-Zimmer-Wohnung haben diesen Schritt unumgänglich gemacht. Wir mussten einige Sachen ganz oder zumindest teilweise entsorgen, wie z. B. die eine Hälfte der Küchenzeile (die andere Hälfte erhält ein Gnadenbrot bei meiner Freundin), die Rückwand vom Kinderkleiderschrank und die Schubladenböden vom Bett. Es hat sich an einigen Stellen Schimmel gefunden, wo wir ihn nicht erwartet hätten – und rückblickend betrachtet sind wir einfach nur froh, dass wir endlich aus dieser Wohnung raus sind. 


Mit dem Umzug haben wir allerdings den Landkreis gewechselt, sodass wir einen kompletten Neuantrag stellen mussten. Nach diversen Verzögerungen ging es am Ende doch recht schnell. Der Umzug allerdings hat ein Riesenloch in unser Budget gerissen, ich hoffe wir erholen uns im Laufe der nächsten Monate davon… 

Durch den Wechsel des Landkreises bin ich jetzt nicht mehr berechtigt in Aschersleben zur Speisekammer zu gehen. Deshalb war ich am 13.03. zum ersten Mal mit meiner Freundin bei der Quedlinburger Tafel (Harzer Tafeln) und was soll ich sagen – es ist vieles gleich aber noch mehr anders oO. 

Aber von vorn: 

Restaurant mit Herz

Die AWO hat in der Quedlinburger Innenstadt den „Laden ohne Kasse“. Mit auf dem Gelände sind die „Kleiderkammer“ (hier kann Kleidung und Accessoires zu günstigen Preisen erworben werden, z. B. ein Pulli für 30 Cent oder eine Jacke für 1,00 €) und das „Restaurant mit Herz“. Im Restaurant gibt es von Montag bis Freitag die Möglichkeit für eine geringe Gebühr ein warmes Mittagessen zu bekommen (das sah auf den ersten Blick zwar sehr fleischlastig aus, aber grundsätzlich ist es eine tolle Idee), außerdem bekommt man hier Kaffee, Kakao, Tee, belegte Brötchen und Kuchen. Alles zu erschwinglichen Preisen. Wer mehr zahlen kann, darf das natürlich auch 😉


Im Restaurant gibt es eine Spielecke für Kinder, natürlich Tische und Stühle und Toiletten. Wartezeit kann man hier also gut überbrücken.



Die Anmeldung für die Lebensmittelspenden erfolgt in QLB nicht direkt an der Ausgabe, sondern im Büro bei der Chefin. Man bringt seinen ALG2-Bescheid mit, legt fest wann man kommen möchte und bekommt eine Karteikarte mit dem Namen, der Gültigkeitsdauer, dem nächsten Termin und der zu zahlenden Gebühr. Die Karteikarten sind entweder gelb oder orange (das bezeichnet die Woche in der man geht – ich habe eine gelbe Karte^^). Die Ausgabe erfolgt nicht täglich, sondern Montag, Mittwoch und Freitag.

Ausgabe mit Schlange

Man muss sich auf einen Tag und eine Woche festlegen. Am festgelegten Tag geht man dann hin, holt sich eine Nummer im Restaurant, damit die ehrenamtlichen Helfer in etwa einschätzen können, wie viele Kunden im Laufe des Tages kommen. (Momentan weiß ich nicht, ob es möglich ist, den Tag zu wechseln, wenn man verhindert ist wegen Krankheit oder ähnlichem. In Aschersleben konnte man dann einfach wann anders gehen.) Die Ausgabe erfolgt einmal vormittags von 10:30 Uhr bis etwa 11:30 Uhr und einmal nachmittags von etwa 14:00 Uhr bis ca 15:30 Uhr (für die Zeiten leg ich die Hand nicht ins Feuer – es kann gut sein, dass ich mich da um +/- 30 Minuten vertue). 


Die Ausgabe ist hier im Keller, was für mich auch erst einmal ungewohnt war. Beim warten nach unten zu schauen, ist erst einmal Gewöhnungssache. Vor allem mit kleinen Kindern … 



Auch die zweiwöchentliche statt wöchentliche Ausgabe ist eine große Umstellung. Man bekommt zwar durchaus mehr, aber natürlich sind auch diese Lebensmittel zum baldigen Verbrauch bestimmt. Deshalb bin ich sehr sehr froh, dass ich mich für die große Kühl-/Gefrierkombination entschieden habe. So kann ich Sachen die nicht mehr ganz so frisch sind, aber nicht sofort verarbeitet werden können von mir, tiefgefroren oder zumindest im Gemüsefach des Kühlschranks zwischengelagert werden. Gut finde ich auch diese Hinweistafel:


Lange Rede kurzer Sinn, hier ein Foto von meinem Einkauf: 




Brot, Wurst, Obst und Gemüse, Joghurt, Tiefkühlpizza, Chips und Kuchen. Aber auch eine Packung Reis, ein paar Gnocchi und Grillsaucen. Alles in allem eine schöne Mischung. Allerdings hat mich die Riesenhaufen Bananen, Rosenkohl und Zitrusfrüchte erstmal völlig überfordert. Sowohl den Rosenkohl, als auch die Bananen habe ich eingefroren (sonst hätte ich sie bald wegwerfen müssen), außerdem ist noch was übrig geblieben für diesen leckeren Bananen-Schokoladen-Kuchen und diesen puristisch angebratenen Rosenkohl. Nur die Zitrusfrüchte stehen hier noch völlig unverarbeitet und ich überlege ob ich einfach ein LemonCurd daraus koche 🙂  





































Ich hoffe (für mich), dass ich nicht jedes Mal so viel Obst und Gemüse bekomme, dass sofort weiter verarbeitet werden muss…


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19 Comments

  • Reply
    Anonym
    25. März 2015 at 10:43

    Wenn ich etwas nicht benötige oder nicht verarbeiten kann, nehme ich es erst gar nicht mit. Es gibt vielleicht andere die es brauchen können.

    • Reply
      Lani
      25. März 2015 at 16:04

      Ich habe mit keiner Silbe gesagt, dass ich es nicht benötige oder nicht verarbeiten kann. Im Gegenteil – ich habe mich stundenlang hingestellt und Obst und Gemüse geputzt und verarbeitet, das bei anderen einfach in der Tonne gelandet wäre.

  • Reply
    Anonym
    25. März 2015 at 11:27

    Echt mal der Oberhammer, da gibt es Leute, die nicht wissen wie sie über die Runden kommen oder überhaupt Satt werden und auf Lebensmittel der Tafel angewiesen sind und du packst dir ungeniert das Zeugs ein und weist nicht mal genau was du damit machst.
    Und als Krönung schreibst du ein Blog und bist angeblich gegen Lebensmittelverschwendung und blogst noch darüber, das du aus GIER! mehr nimmst als du brauchst, sorry aber mir Fehlen die Worte…

    • Reply
      Claudia Braunstein
      25. März 2015 at 14:06

      Üblicherweise kann man bei der Tafel nicht aus einem breiten Angebot auswählen, sondern bekommt vorgepackte Einheiten. Ich würde mich einmal vorab informieren, bevor ich anonym fremde Menschen anpflaume.

    • Reply
      Lani
      25. März 2015 at 15:38

      Lieber anonymer Kommentator,

      vielen Dank für diese Rückmeldung, die deutlich zeigt, dass Sie weder mich, meinen Blog noch meine Lebenssituation kennen.

      Nur weil ich als Hobby einen Blog betreibe, der sich schwerpunktmäßig mit Rezepten auseinander setzt, heißt das nicht, dass ich automatisch eine Menge Geld zur Verfügung habe zur Beschaffung von Lebensmitteln. Fakt ist, wir sind darauf angewiesen! Fakt ist auch, dass ich auf meinem Blog zu diesem Thema schreibe um dafür zu sensibilisieren. Um Ängste und Scham abzubauen!

      Hättest Du – lieber anonymer Kommentator – Dich mit dem Thema auseinander gesetzt, wüsstest Du, dass man kaum Einfluss hat auf das was verteilt wird. Weder auf die Menge, noch auf den Inhalt. Es wird das verteilt was da ist, auf die Menschen die sich angemeldet haben für diesen Tag. Da ich dies bereits weiß, gehe ich meist mit einer Freundin, sodass man Sachen tauschen kann.

      Abschließend möchte ich noch darauf hinweisen, dass 3 volle Beutel für eine 4-köpfige Familie normal sind. Wer direkt weiß, was er aus einer solchen Menge Lebensmittel (die möglichst bald verarbeitet werden sollten) macht, der hat meinen Respekt. Ich hangel mich meist von Tag zu Tag und nutze das, was am ehesten weg muss.

      Ich wünsche noch einen schönen Tag
      Henriette

  • Reply
    Mel.
    25. März 2015 at 14:09

    Anonyme Kommentare sind immer die tollsten. Mal schön aus der Deckung heraus aufregen und Leute verunglimpfen. Das ist arm und bedauernswert.

  • Reply
    Arthurs Tochter
    25. März 2015 at 14:13

    Als Kinder haben wir immer gesagt: "Wer flüstert, der lügt." Anonym Kommentieren ist das neue Flüstern.

  • Reply
    Kaoskoch
    25. März 2015 at 14:23

    Anonyme Kommentare sind natürlich immer ganz wunderbar, insbesondere, wenn sie so am Thema vorbei gehen wie hier. Ich kann in Henriettes Beitrag nichts lesen, aus dem hervorgeht, dass sie aus Gier mehr nimmt als sie braucht und Lebensmittel verschwendet. Würde jemand, der Lebensmittel verschwendet, sie einfrieren? Eben. Also: Ball flach halten und woanders weiterpöbeln.

    Ich finde es gut, bei Dir, Henriette, immer mal wieder zu lesen, was es bei der Tafel so gibt, und ich weiß, dass Du nur das nimmst, was Dir zusteht und auch gerne Lebensmittel weitergibst, wenn es zu viel ist. Soweit ich weiß, kann man sich bei der Tafel auch nicht aussuchen, was man bekommt.

    Aus den Zitrusfrüchten würde ich Sirup machen – schmeckt lecker in Wasser und Tee, ist ein günstiger Durstlöscher. Und vor dem Entsaften das Abraspeln und Einfrieren der Schale nicht vergessen – Foodblogger verschwenden schließlich nichts, gelle?

    • Reply
      Lani
      25. März 2015 at 15:41

      Sirup ist tatsächlich ne geniale Idee. Allerdings weiß ich nicht wirklich, ob ich diese Schale nutzen möchte. Ich weiß ja nicht aus was für einem Anbau die Zitrone ist. Normal verwende ich die Schale nur, wenn ich sicher weiß, dass es Biozitronen sind… :/

    • Reply
      Kaoskoch
      25. März 2015 at 21:14

      Ich habe gelernt, dass es völlig ausreichend ist, die Früchte heiß abzuwaschen und abzutrocknen. Unbehandelte Früchte bekomme ich hier so gut wie gar nicht.

  • Reply
    Liv
    25. März 2015 at 14:43

    Kann meinen VorrednerInnen nur zustimmen – du schreibst ja sogar, was du überlegst, damit zu kochen / anzustellen und NICHT, dass du vorhast, die Sachen morgen in die Tonne zu kloppen. Wahrscheinlich sollten die Leute erstmal alles lesen, bevor sie einen einzigen Satz in den falschen Hals bekommen und sich deswegen so unglaublich aufplustern!

  • Reply
    Anonym
    25. März 2015 at 18:06

    Neid ist ein schlechter Ratgeber, wenn man kommentiert..und anonym ist einfach nur feige.

    Henriette lass dich nicht beeindrucken von solchen Leuten, ich finde das sehr wichtig, dass du berichtest, das wagt ja sonst eh niemand, oder?

    liebe Grüße
    Sina

    • Reply
      Lani
      25. März 2015 at 19:32

      Ich kenne zumindest keinen anderen (Food-)Blogger der zu diesem Thema schreibt. Klar Armut ist öfter mal Thema, vor allem in den Elternblogs, aber direkt Lebensmittelspenden – da fällt mir niemand ein.

  • Reply
    Franzi Schädel
    26. März 2015 at 15:34

    Ach meine Liebe, lass dich bloß nicht ärgern. 🙂

    Du weißt wie toll ich deine Einstellung deinen Mut, hier immer so offen zu schreiben, finde.

    Weitermachen und die doofen Kommentare ignorieren! <3

  • Reply
    Aska
    26. März 2015 at 17:56

    Wer hier meckert, der kennt deinen Blog nicht!
    Ihr seid (jetzt muss ich wirklich nachdenken) ich glaube 2 Erwachsene und 2 Kinder oder? Da finde ich die "Menge" ganz normal für 2 Wochen. Die Umstellung von wöchentlich auf zweiwöchentlich braucht natürlich seine Zeit, bis man da "drin ist", evtl. auch mal ein zwei Tage auf Vorrat kocht und dann einfriert. Mmmh Möhren und Kartoffeln? Kartoffel-Möhrenstampf *jammi*. Menno jetzt bekomme ich Hunger!

    Ich finds super, dass du so offen darüber schreibst. Die Tafel vorstellst und auch zeigst, dass die Lebensmittel durchaus in Ordnung sind, die man da bekommt!

    • Reply
      Lani
      27. März 2015 at 07:17

      Du hast Recht – 2 Kinder und 2 Erwachsene 🙂 Wobei wirklich starke Esser sind die Kids noch nicht *g*

  • Reply
    Anonym
    28. März 2015 at 14:09

    Ich finde Deinen Blog toll und schaue öfter rein :-)!
    Und mal ehrlich, wenn ich für einen 4-Personen-Haushalt für 2 Wochen Lebensmittel bekommen würde, ohne vorher zu wissen, welche Lebensmittel es sein werden, habe ich noch keine Rezepte parat. Die ergeben sich, wenn ich die Lebensmittel zuhause habe.
    Mach weiter so!

    Mein Vorschlag wäre auch Sirup. Oder zumindest den Saft auspressen und portionsweise (Eiswürfelbehälter) einfrieren. Wegen der Zitronenschale bin ich (ehrlich gesagt) unsicher. Lemon Curd habe ich vorgestern auch gekocht.

    Viele Grüße
    Steffi

    • Reply
      Lani
      28. März 2015 at 16:34

      Liebe Steffi,

      es freut mich wirklich solche Rückmeldungen zu erhalten <3 Zum Thema Zitrusfrüchte – ich habe tatsächlich Sirup damit gekocht. Und er schmeckt soooo gut. Ich hätte niemals gedacht, dass es tatsächlich so einfach ist, Sirup selbst herzustellen. Das wird bestimmt noch öfter hier passieren, je nachdem was ich so im Haus habe.

      GLG Jette

  • Reply
    Melanie K
    22. September 2018 at 17:26

    Übrigens mache ich z. B. aus tiefgefrorenen Bananen immer Eiscreme. In Scheiben geschnitten, eingefroren und bei Bedarf in einen Mixer pürieren, fertig.

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