Ei Ei Ei – wenn Reste bleiben …

Ich freue mich so unglaublich, dass ich heute das 14. Türchen vom kulinarischen Adventskalender bei Zorra öffnen darf. Seit Jahren verfolge ich als Leser die Türchen und nun selbst eines füllen zu dürfen ist eine so große Ehre, dass ich tagelang vor einem leeren Stück Papier saß und weder wusste womit ich es füllen sollte, noch wie ich beginnen soll. 


Nach langem hin- und herüberlegen dachte ich mir, was bringt es ein hochtrabendes nonplusultra-Angeber-Rezept für den kulinarischen Adventskalender zu entwickeln. Das bin nicht ich. Wer mich und meinen Blog kennt, weiß, dass mir die Bekämpfung von Lebensmittelverschwendung sehr wichtig ist. Ich gehe zur Tafel, schreibe darüber was ich aus den erhaltenen Produkten so koche/backe und versuche dafür zu sensibilisieren, dass Lebensmittel nicht schlecht sind, nur weil ein aufgedrucktes Datum überschritten ist


Doch was hat mein Blogthema nun mit diesem Türchen zu tun? Ganz einfach – gerade in der Vorweihnachtszeit beim Plätzchen backen hat man immer mal wieder Ei über. Je nach verwendetem Rezept Eigelb oder Eiweiß. Deshalb habe ich heute ein paar Ideen für Euch, was Ihr mit solchen Überbleibseln anfangen könnt. 


Der allererste Vorschlag ist auch der einfachste. Übrig gebliebenes Ei kann man ganz einfach einfrieren. Zum Beispiel in kleine Beutel oder noch besser in Eiswürfelbehälter. Dann hat man „frisches“ Ei immer zur Hand. Das gilt sowohl für Eigelb als auch Eiweiß.

Eigelb



Zuerst ein kleiner Tipp: Eigelbe kann man super nehmen um Suppen zu binden. Dafür das Eigelb mit etwas Milch oder Sahne verquirlen und in die nicht mehr kochende Suppe rühren. Ich mache das regelmäßig, wenn ich Blumenkohl- oder Spargelsuppe koche. 


Ganz toll kann man Eigelbe auch in Getränken verarbeiten. Ob Eierpunsch, Eierlikör oder Eggnog – für alles braucht man frische Eigelbe! Ausprobiert habe ich bereits den Eggnog, auf der To-Do-Liste steht noch Eierlikör fürs Weihnachtsfest 🙂






Für 4 Tassen: 


1 Liter Milch
4 frische Eigelbe 
2 EL Zucker
1 Pkg. Vanillezucker
2 Msp. Zimt






Die Eigelbe mit dem Zucker, dem Vanillezucker und einer Msp. Zimt mit einem Handrührer – oder in der Küchemaschine – schaumig schlagen, bis eine cremige, helle Masse entsteht. 


Die Milch in einem Topf einmal kurz aufkochen, vom Herd nehmen und kurz abkühlen lassen. Dann unter kräftigem Rühren die Eigelb-Zucker-Creme in die Milch rühren. Noch einmal kurz warm machen (nicht kochen!) und in Tassen gießen. Mit Zimt bestreuen. 


Eggnog ist übrigens ein Kaltgetränk. Beim Abkühlen dickt es noch ein. Hat uns nicht gestört, wir haben den direkt warm getrunken ^^ und ja das ist eine alkoholfreie Version – wir trinken beide ungern „harte Sachen“ und haben sowas deshalb auch nicht im Haus. Wer mehr „Pep“ haben möchte, rührt noch 4 cl braunen Rum und 5 cl Whiskey in den Eggnog. 


Allerdings habe ich auch nach herzhaften Ideen die Augen offen gehalten, schließlich passiert es nur zu schnell, dass man in der Weihnachtszeit nach einem ganzen Tag voller süßer Dinge am Abend nichts Süßes mehr sehen kann. 


Als erstes fallen mir da Mayonaise, Remoulade und Sauce Hollandaise ein. Aber wie wäre es denn zum Beispiel mal mit Herzoginkartoffeln?




Für ca. 20-24 Kartoffeln


1 kg mehlig kochender Kartoffeln
Salz
Muskat
2 EL Butter
4 Eigelb
1 EL Milch




Die Kartoffeln schälen, klein schneiden und mit Salz etwa 20 Minuten kochen bis die Kartoffeln gar sind. Das Wasser abgießen und ohne Deckel kurz auf dem Herd abdämpfen.


Die Kartoffeln entweder durch eine Kartoffelpresse drücken oder mit einem Stampfer klein drücken. Die Butter und 3 Eigelb unterrühren und mit Salz und Muskat abschmecken. 


Die Kartoffelmasse in einen Spritzbeutel füllen und mit einer großen Sterntülle die Kartoffeln auf ein mit Backpapier ausgelegtes Backblech spritzen. 


Das letzte Eigelb mit der Milch verquirlen und diese Mischung mit einem kleinen Küchenpinsel auf den Kartoffeln verteilen. Dabei wirklich einen kleinen Pinsel nehmen und etwas Zeit einplanen, nimmt man einen großen Backpinsel macht man sich die schön gespritzen Kartoffeln wieder kaputt. 


Die Herzoginkartoffeln im vorgeheizten Backofen bei 200°C 10-12 Minuten goldbraun backen. 

Wir hatten zu den Herzoginkartoffeln übrigens Fischstäbchen, Erbsgemüse und selbstgemachte Remoulade.






Eiweiß



Bei mir bleibt ehrlicherweise ziemlich oft Eiweiß über. Die einfachste Verarbeitung wäre die Zubereitung von Baisers oder Makronen, aber meist fehlt mir nach einem anstrengenden Backtag die Motivation noch Eiweiß steif zu schlagen und dann stundenlang im Backofen fertig trocknen zu lassen. 


Da man mit dem Eiweiß keine Getränke machen kann, schlage ich hier ein schnelles Dessert vor. Vielleicht kann man das auch direkt an den Feiertagen unterbringen, damit man für die Vorbereitung der anderen Gänge mehr Zeit hat 🙂

Für das Blitzdessert kann man wahlweise frische Früchte der Saison nehmen – momentan würden sich z. B. Äpfel und Birnen anbieten – man kann aber auch Früchte aus dem Glas oder der Dose nehmen. Diese sollten allerdings gut abgetropft werden, sonst passiert dasselbe wie bei mir – es ist sehr sehr flüssig unten *g*.


600 g Früchte nach Wahl
2 Eiweiß
1 Päckchen Vanillezucker
1 EL Zitronensaft
2 EL Zucker
100 g Créme Fraîche
2-3 EL Mandelblättchen


Die Früchte putzen und in dünne Scheiben schneiden, kleine Früchte können ganz bleiben. Die Früchte in eine gefettete flache Auflaufform schichten. 


Die Créme Fraîche mit dem Zitronensaft und 1 EL Zucker verrühren. Das Eiweiß mit dem restlichen Zucker und dem Vanillezucker steif schlagen. Das Eiweiß unter die Créme Fraîche heben. 


Die Creme über die Früchte geben, mit den Mandeln bestreuen und im vorgeheizten Ofen bei 225°C für 4-5 Minuten goldbraun überbacken. 






Und falls der herzhafte Zahn tropft nach all dem Zucker – da hätte ich noch die Idee eines Eggwhite-Omelette für Euch ausprobiert.


4 Eweiß
Salz
Kräuter nach Wunsch


Das Eiweiß mit dem Salz per Hand schaumig aufschlagen. In einer Pfanne Fett erhitzen. Das aufgeschlagene Eiweiß in die Pfanne geben und mit einem Löffel glatt streichen. Mit den Kräutern bestreuen. 


Etwa 3-5 Minuten auf mittlerer Hitze fest werden lassen, dann vorsichtig wenden und von der anderen Seite ebenfalls fest werden lassen. Die Seiten vorsichtig in die Mitte klappen und servieren. 




Ich muss an dieser Stelle leider noch ergänzen, dass mich persönlich das Eggwhite-Omelette nicht umgehauen hat. Die Konsistenz ist interessant, schön fluffig. Aber beim nächsten mal würde ich das Eiweiß vielleicht ohne aufschlagen in die Pfanne packen und braten. Meine Kids lieben Spiegelei, aber das Gelbe darf immer ich essen. Das wäre für uns dann also die perfekte Alternative zum puhlen ^^ Aber ich kann natürlich nicht davon ausgehen, dass jeder Eiweiß-liebende Kids Zuhause hat *g*.


So Ihr Lieben, ich hoffe ich konnte die ein oder andere Anregung zur Weihnachtszeit beisteuern. Ich würde mich freuen, wenn Ihr öfter mal reinschaut. Ganz liebe Grüße Jette 🙂


PS: Schaut auch unbedingt in die anderen Türchen von Zorra, da gibt es immer mega tolle Gewinne, wenn man gut aufpasst !





Nachtrag: Ich habe selbst gemerkt, dass bei mir ewig oft Eiweiß überbleibt. Deshalb habe ich noch die ein oder andere Eiweiß-Idee auf dem Stapel liegen. Ich überlege momentan noch, ob ich die Sachen dann hier ergänze oder noch einmal einen Beitrag in Form eines LeckerEckeSpezial mache. Ihr werdet es erfahren *g*

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6 Comments

  • Reply
    Birgit D
    15. Dezember 2015 at 14:54

    Ei – Ei – Ei 🙂 so schöne Rezepte um "Ei-Reste" zu verwerten. Es hat sich gelohnt, Dein Türchen geöffnet zu haben.
    Vielen Dank, liebe Grüße und eine schöne Vorweihnachtszeit
    Birgit

  • Reply
    Anonym
    16. Dezember 2015 at 07:02

    Hallo Henriette, über den kulinarischen Adventskalender habe ich deinen Blog kennen gelernt und bin beeindruckt. Ich finde es sehr mutig, so offen über deine soziale Situation zu schreiben und sehr anregend zu lesen, wie achtsam Du mit den Lebensmitteln umgehst und wie kreativ Du für alles eine Verwendung findest. Das werde ich mir direkt zum Vorbild nehmen, da ich zwar auch versuche, möglichst wenig weg zu werfen aber im "Überfluss" gelingt das dann doch nicht immer so wie ich mir das vorstelle. Respekt! Vielen Dank für die Ei-Verwendungs-Ideen und ich werde sicher öfter mal bei Dir vorbeischauen. Eine schöne Adventszeit wünscht Andrea

  • Reply
    Anonym
    17. Dezember 2015 at 06:31

    Super Auflistung! Nicht nur zu Weihnachten, sondern auch unterm Jahr steht man einfach mal mit Eiresten da. Herzoginkartoffeln gibt es am 1. Weihnachtsfeiertag bei meiner Oma – ich freu mich jetzt schon drauf! Lg, Miriam

  • Reply
    zorra
    1. Januar 2016 at 09:18

    Ein superpraktisches Türchen, ich würde sagen das wird ein Dauerbrenner! Ich wünsche dir ein erfolgreiches 2016, es soll dir bringen was du dir wünscht! Alles Gute.

  • Reply
    Unknown
    9. Juni 2016 at 17:29

    Und ich dachte immer ich wäre der einzige Mensch, der Eiweiß lieber als Eigelb mag! 😀 😀

    • Reply
      Lani
      10. Juni 2016 at 13:48

      Nein – meine Kinder sind da auch ganz vorn mit dabei 🙂 Immer noch! Mal sehen ob sich das irgendwann noch ändert *g*

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