Selbstgemachtes Ketchup

Seit mittlerweile gut 2 Monaten koche ich regelmäßig Tomatensauce ein, schätzungsweise 16 Liter haben sich da etwa angesammelt. Komischerweise habe ich so eine „Mein-Schatz“-Haltung – ich sehe 3 Gläser von etwas, denke darüber nach was zu benutzen und weine direkt, weil es dann ja leer wäre… So ging es mir gerade am Anfang mit der Sauce. Die Vorstellung sie zu benutzen, war an besondere Events geknüpft, weil so viel hab ich davon ja nicht und deshalb muss jeder Tropfen genossen werden. Und am Ende bleibt dann was über, was man auf einen Altar stellen und anbeten kann… Na gut, das ist jetzt leicht übertrieben, aber vom Gefühl her, war ich auf gutem Wege dahin. Deshalb freut es mich um so mehr, dass ich dieses Empfinden langsam ablege und mich darauf freue, die Sauce zu benutzen (und schon neugierig bin, wie lange ich damit reiche!). 


Tja und weil ich nicht mehr das Gefühl habe, ich muss sämtliche Tomaten in Tomatensauce verhamstern, habe ich diese Woche mal was anderes ausprobiert. Ketchup lieben meine Kinder alle sehr (wobei das sicherlich nicht nur meine Kinder betrifft, sondern das eher so eine allgemeine Liebe ist 😏). Es gibt unzählige Rezepte zum Thema Ketchup im Netz, aber ich habe mich nur lose daran orientiert und mein eigenes Ding gemacht. 

3 kg Tomaten
2 Knoblauchzehen
2 kleine Zwiebeln
200 g brauner Zucker
200 ml Apfelessig
2 EL Salz
180 ml Olivenöl


Ich hab es mir natürlich wieder einfach gemacht und in Kauf genommen, dass das Ganze dann am Ende länger einkochen muss. Im Rezept an dem ich mich orientierte wurden die Tomaten geviertelt und die Kerne herausgeschnitten. Ich hatte allerdings extrem viele Mini-Tomätchen und keine Lust mir soviel Arbeit zu machen. Mit größeren Tomaten mag das allerdings gehen … 


1 1/2 kg Tomaten halbieren und mit der Schnittkante nach oben auf ein Backblech legen. Die Knoblauchzehen und die Zwiebeln schälen. Die Zwiebeln grob würfeln, die Knoblauchzehen ganz lassen und beides zu den Tomaten legen. 1/2 EL Salz darüber streuen und die Hälfte des Öls darüber gießen. Bei 180°C Umluft für 30 Minuten backen. Alles in einen Mixer geben und fein pürieren. 


Die zweite Hälfte der Tomaten halbieren und auf das Backblech legen. Mit 1/2 EL Salz bestreuen und dem restlichen Öl begießen. Ebenfalls bei 180°C Umluft für 30 Minuten backen und danach pürieren. 


Die Masse jetzt durch ein Sieb passieren um Kerne und Schalen auszusieben. Das überbleibende Tomatenpüree in einen Topf geben. Zucker, Apfelessig und das restliche Salz zugeben und unterrühren. Aufkochen und unter regelmäßigem Umrühren einkochen lassen, bis das Ketchup die gewünschte Konsistenz hat. 

Ich will Euch da keine Illusionen machen – das Einkochen dauert seine Zeit. Insgesamt war mein Topf gut und gerne 2 Stunden bei mittlerer Hitze zu Gange. In dieser Zeit habe ich mir mehr als einmal eine Cooking Chef/Thermomix oder sowas gewünscht, der für mich rührt 🙈 Die Masse in meinem Topf hat sich in der Zeit etwa halbiert, etwas über 1 kg Ketchup habe ich am Ende raus gehabt. Hocharomatischen leckeren Ketchup! Farblich geht er ins orangene aufgrund der vielen verwendeten gelben Tomaten. 


Da sich das Ketchup im Kühlschrank nur etwa 1-2 Wochen hält, habe ich die Masse direkt in kleine Weck-Gläschen abgefüllt und bei 90°C für etwa 30 Minuten eingekocht. Sobald ein Glas auf ist, hat man eine schaffbare Menge, die verbraucht werden muss. 


Ich finde den puren Geschmack des Ketchup sehr lecker, mit den Minimengen die noch zu wenig für ein Weck-Glas waren, habe ich meinem Sohn und mir Brote geschmiert. Selbst mein kleiner Feinschmecker fand es super. 


Dies ist übrigens nur ein Grundrezept. Ich denke man kann da ganz wundervoll variieren – mit Curry, Chilischoten und anderen Gewürzen, mit passendem Obst oder vielleicht auch mit anderem kräftigerem Essig. Nutzt einfach was Ihr im Haus habt 😏

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