Ich muss zugeben, durch die lange Pause hatte ich verdrängt, welche Reaktionen so eine Tafeltüte auslösen kann. Vielleicht spielte auch ein gewisser Anteil Schwangerschaftsdemenz mit. Auf jeden Fall hatte ich die Tafeltüte und meinen Fernseh-Snack-Tisch in die Kochgruppe bei FB gepostet – um mich über die tollen Snacks zu freuen. Die Snacks sind allerdings recht schnell in den Hintergrund geraten. Zu wichtig war es mir vorzuwerfen, dass ich Lebensmittel weitergebe, statt sie zu verarbeiten, mir zu sagen, dass ich arbeiten gehen soll, statt dem Staat auf der Tasche zu liegen und das ich undankbar wäre und überhaupt.
Gleichzeitig sprangen mir viele Menschen bei und verteidigten die Tafeln und mich. Das war wunderbar. Long Story short: der Post hatte innerhalb von einer Stunde um die 300 Kommentare (am Ende waren es fast 700 Kommentare) und ich kam mit dem Lesen gar nicht mehr hinterher. Glücklicherweise bin ich selbst Admin in der Gruppe, so dass ich 2-3 besonders unverschämte Menschen persönlich zur Tür begleiten konnte. Ich sag Euch, FB ist immer wieder eine wahre Freude… Aber solange ich nur 1-2 Menschen die Tafeln nahe bringen konnte oder davon überzeugen, dass Lebensmittel deutlich länger haltbarer sind als angegeben (und nicht krank machen, wie eine Dame dort behauptete…), dann hat es sich auf jeden Fall gelohnt dafür angegriffen und beleidigt worden zu sein.
So und nun kommen wir zum Hauptthema – der letzte Wochenplan. Ich hatte ihn ohne meine Familie aufgestellt, weil die übers Wochenende verreist waren. Was habe ich die Freiheit genossen, einfach zu essen was ich wollte und auszuschlafen und nackt auf der Couch Modern Family zu gucken 🙂
Samstag
Den Tipp für diesen Salat habe ich vor einer ganzen Weile über Instagram bekommen als ich Süßkartoffeln in der Tafeltüte hatte. Ich habe ihn ausprobiert und war so begeistert, dass es ihn in einer Woche direkt zweimal gab. Das Rezept habe ich natürlich auch sofort verbloggt, weil sowas leckeres MUSS man einfach wieder machen. Und da die Familie nicht da war, konnte ich mir dieses Gericht auch ohne meckern schmecken lassen – außer meiner Schwester konnte ich nämlich leider niemanden sonst dafür begeistern. Statt Chorizo ist diesmal die Pfefferbeißer aus der Tafeltüte drin gelandet und auch das war sehr lecker. Momentan überlege ich, wie ich dieses Gericht vegetarisieren oder sogar veganisieren kann. Die Wurst ist ja ein essenzieller Bestandteil und gibt Schärfe/Salz. Vielleicht kann man mit Räuchertofu arbeiten?
Sonntag
Der Lauch aus der Tafeltüte musste ganz ganz DRINGEND verarbeitet werden. Der hatte schon Blüten gebildet ^^. Was liegt da näher als mein heiß geliebtes Lauchgemüse mit Kartoffeln dazu? 2 der Lauchstangen kamen in dieses Lieblingsgericht, war ja schließlich nur für mich… Dazu wieder diese leckeren rotschaligen Kartoffeln – ich bin denen echt verfallen XD
Montag
Die Spätzlepfanne mit Pilzen habe ich mir in der Zeit ausgedacht, als es langsam wieder anfing mit dem kochen können, die harte Hyperemiszeit also so langsam überstanden war. Das Rezept war das erste was ich nach der ungewollten Blogpause verbloggt habe. Geändert habe ich, dass ich erst die Spätzle angebraten, dann die Pilze angebraten und dann die restlichen 2 Stangen Lauch angebraten habe. Alles kam nochmal zurück in die Pfanne und dann habe ich einen Becher Créme Fraîche untergerührt für etwas mehr Cremigkeit. Ich hab am Tisch dann nochmal nachgesalzen, weil es etwas nüchtern geworden ist. Die Pilze waren übrigens auch aus der Tafeltüte.
Dienstag
Eigentlich sollte es am Dienstag Gemüsesuppe geben mit Reiseinlage. Die Familie war sehr unbegeistert von der Idee. So unbegeistert, dass mein Partner quasi schon auf dem Weg war zum Einkaufen. Ich hab also umgeplant.
Ich war fix einkaufen und habe Fleischwurst gekauft für Nudeln mit DDR-Sauce. Ich muss nicht erwähnen, dass hier alle begeistert waren – außer mir.
Ich hatte ja schließlich extra Gemüse gekauft für die Gemüsesuppe. Damit das nicht ungenutzt bleibt und im schlimmsten Fall vielleicht noch schlecht wird, habe ich mir ein spontanes Ofengemüse draus gemacht. Mit Möhren, Kartoffeln und Blumenkohl. Es war leider nicht ganz durch – den Blumenkohl hätte ich erst später zugeben dürfen und ein Dip hat auch gefehlt. Aber hey – Ofengemüse <3 Ich hab alles aufgegessen 🙂
Mittwoch
Die Gemüsespieße hatte ich bei der Gaumenfreundin auf Instagram gesehen und bin sofort auf den Blog gegangen um nach dem Rezept zu gucken. Man bekommt dort quasi vier Rezepte auf einmal – für die Spieße und drei Dips. Der Honig-Senf-Dip klang sehr gut, weshalb der von mir ausprobiert wurde. Zusätzlich hatte ich noch Zaziki gemacht, weil der geht ja echt immer ne? Diesmal auch tatsächlich aus 500 g Joghurt, 1 EL weißem Balsamicoessig, 1 EL Olivenöl, Salz, 1 1/2 Gurken klein geraspelt und ausgedrückt und 1 Zehe Knoblauch. Allerdings konnte der Zaziki meine Tochter diesmal nicht überzeugen, sie hat nicht mal probieren wollen. Keinen Schimmer was so großartig anders war…
Für die Spieße hatte ich nur die Zucchini und die Tomaten gekauft. Der Mais war aus der kleinen Tafeltüte, sie lagen also bereits seit 2 Wochen im Kühlschrank (das hat ihnen aber nichts getan, die waren trotzdem super). Die Pilze und die Paprika waren aus der Tafeltüte. Für die Marinade habe ich nur Oregano genommen (und zwar frischen aus meinem Gewächshaus, der wuchert da nämlich regelrecht oO ). Geschmeckt hat es alles zusammen wirklich gut, bestimmt ist es noch ein bißchen besser, wenn man sie tatsächlich auf dem Grill zubereitet und nicht wie ich im Ofen.
Donnerstag
Dieser Tag war ein absoluter Reinfall würde ich sagen. Die Hotdog-Rolls habe ich bei Caros Küche gesehen. Original sind sie mit einem Laugenteig gemacht und kleinen sauren Gürkchen drin. Ich hatte in der Tafeltüte aber eine Rolle Blätterteig und dachte, das könnte doch perfekt passen. Beim Einkaufen konnte ich mich dann absolut nicht überwinden Würstchen zu kaufen und habe deshalb die vegetarische Alternative (von der Rügenwalder Mühle) mitgenommen. Erschrocken habe ich mich ja tatsächlich über den Preis – für 12 Vürstchen habe ich fast 6 € bezahlt, wenn man bedenkt, dass für die gleiche Zahl Würstchen grade mal um die 2 € fällig werden, möchte man einfach nur weinen …
Auf jeden Fall habe ich 6 Hotdog-Rolls zubereitet, die restlichen Vürstchen angebraten und dazu einen Salat aus Eisbergsalat (Tafeltüte), Tomate, Gurke, Radieschen, Paprika (Tafeltüte), Mais und etwas Frühlingszwiebel (Tafeltüte) gemacht. Der Mann hatte eine Roll, der Sohn hatte eine Roll, den Rest durfte ich essen. Die angebratenen Vürstchen wurden ebenfalls rundheraus abgelehnt mit dem Kommentar „die schmecken wie Pappe“. Seufz… Naja, Rom wurde auch nicht an einem Tag erbaut. Veggie-Gerichte werde ich wohl erstmal weiterhin ohne Ersatzprodukte zubereiten…
Freitag
Dieses Gericht hatte ich direkt auf den Wochenplan geschrieben um ein paar der 6 verbliebenen Becher Frischkäse (die 6 anderen hatte ich ja weiter gegeben ^^) zu verbrauchen. Die restlichen schon recht schrumpeligen Paprika aus der Tafeltüte hab ich auch noch mit reingeschnippelt, dazu den Rest von der Zucchini von den Gemüsespießen und einiges an Mais der nicht im Salat am Donnerstag gelandet ist.
Ich habe erst die Paprika angebraten, dann die Zucchini zugegeben und mit 300 ml Wasser abgelöscht (das war VIEL ZUVIEL!). Dann habe ich zwei Becher von dem Chili-Frischkäse und den Rest Créme Fraîche von den Hotdog-Rolls mit untergerührt, mit Salz abgeschmeckt und ein wenig von meinem Gartenhaus-Oregano mit reingeworfen. Die Sauce war grundsätzlich sehr lecker, aber 1. zu wenig cremig, weil ich zuviel Wasser drin hatte (beim nächsten Mal würde ich erstmal 100 ml nehmen und gucken wie es wird) und 2. war das Essen echt scharf wegen dem Frischkäse ^^ Der heißt nicht ohne Grund „sweet Chili“…
Dazu gab es auf Wunsch des Töchterchens Spaghetti, bzw. was heißt dazu… Die Kids hatten halt eh wieder Nudeln mit Ketchup, die Sauce wäre auch viel zu scharf für sie gewesen.
Die Tafeltüte
Und hier noch die Tafeltüte aus der ich den Wochenplan gebastelt habe. Wie gesagt, ich hatte einiges weiter gegeben, unter anderem Wurst und Fleisch, ein Bund Radieschen, einen Eisbergsalat, 6 von den Frischkäse, die Margarine und die Hälfte der Pilze. Bevor die Sachen bei mir verderben, freue ich mich eher darüber, dass meine Freunde sich auch gut drum kümmern, dass nichts weg kommt. Für mich, meine Freunde und die nicht weg geworfenen Lebensmittel ist das eine Win-Win-Win-Situation. Wie man daran etwas negatives sehen kann, bleibt mir weiterhin schleierhaft.
So ich werde mich jetzt hinsetzen und den neuen Wochenplan basteln. Mal schauen ob es Vorschläge von Mann und Kindern geben wird… 🙂
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